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Marktcheck: Snacks und Süßigkeiten dominieren in der Werbung

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Marktcheck: Snacks und Süßigkeiten dominieren in der Werbung

Supermärkte und Discounter bewerben in Ihren Prospekten häufig Lebensmittel, die nur in kleinen Mengen oder gar nicht verzehrt werden sollten, beispielsweise Süßigkeiten, Snacks oder Alkohol. Das ist das Ergebnis eines Marktchecks der Verbraucherzentrale Hamburg. Für ihren Check untersuchten die Verbraucherschützer:innen 3.457 Abbildungen in Werbeprospekten von Aldi Nord, Edeka, Kaufland, Lidl, Penny und Rewe.    

Abbildungen zeigen häufig Snacks, Süßes oder Alkohol

Fast die Hälfte (45 Prozent) der in den Prospekten beworbenen Lebensmittel zählt laut Marktcheck zu weniger empfehlenswerten Produktgruppen: So entfielen 30 Prozent der Abbildungen auf Genusswaren wie Süßigkeiten, Snacks, süße Getränke und Alkohol sowie 15 Prozent auf Fleisch- und Wurstprodukte. 14 Prozent der Bilder zeigte Fertiggerichte und Tiefkühlprodukte. Obst und Gemüse machten nur 10 Prozent der Werbung aus, Brot, Getreide, Kartoffeln und andere Beilagen sogar nur 5 Prozent. 

Die beiden Discounter Aldi und Penny bewarben mit einem Anteil von 20 Prozent besonders häufig Süßes und Snacks. Bei der Werbung für alkoholische Getränke war Kaufland Spitzenreiter: Hier entfielen 14 Prozent der Abbildungen auf diese nicht empfehlenswerte Produktgruppe. 

Ernährungspyramide auf den Kopf gestellt

Expert:innen empfehlen, überwiegend pflanzliche Lebensmittel und weniger tierische zu essen. Süßigkeiten, Snacks und süße Getränke sollten nur sparsam verzehrt werden. Die wissenschaftlich fundierten Empfehlungen sind in der Ernährungspyramide dargestellt. Laut den Expert:innen der Verbraucherzentrale stellten die Händler die Ernährungspyramide aber buchstäblich auf den Kopf. Denn der Marktcheck zeige, dass Supermärkte und Discounter in ihren Verkaufsprospekten zu selten Lebensmittel bewerben würden, die laut Ernährungspyramide zu bevorzugen seien. „Statt Obst, Gemüse und Wasser dominieren Süßes, Snacks und Alkohol“, so die Verbraucherschützer:innen.  

Zu viel Werbung für Fleisch, zu wenig für Obst und Gemüse

In den Prospekten fand die Verbraucherzentrale unter anderem mehr Werbung für Fleisch- und Wurstprodukte als für Obst und Gemüse. Bei Lidl war dieser Kontrast besonders deutlich. Dagegen sei Rewe der einzige Händler, der im Untersuchungszeitraum mehr Werbung für Obst und Gemüse als für Fleisch- und Wurstprodukte zeigte. 

Ein weiteres Ergebnis: In den Werbeblättern aller Händler fanden sich nur wenige Lebensmittel mit Bio-Siegel (8 Prozent) und noch weniger mit Fair-Trade-Label (1 Prozent). 

Bei Preisermäßigungen wurden nach Ansicht der Verbraucherzentrale ebenfalls eher ungesunde Produkte bevorzugt: 42 Prozent der abgebildeten Lebensmittel wurden als preisreduziert beworben. Mehr die Hälfte davon (58 Prozent) fielen in die Kategorien Süßes und Snacks, Fleisch sowie alkoholische Getränke. 

Das Fazit der Verbraucherzentrale Hamburg: Die Unternehmen setzten mit ihrer Werbung in Prospekten falsche Anreize. Es sei höchste Zeit, dass der Handel seiner Verantwortung gerecht werde und Kund:innen dabei unterstütze, sich gesund und nachhaltig zu ernähren.  

Quelle: „Supermärkte und Discounter fördern ungesunde Essgewohnheiten“ – Pressemitteilung der Verbraucherzentrale Hamburg vom 19.09.2024
 

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Der leichtsprachliche Text wurde übersetzt von:
Isabella von Luxburg,
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Der Text wurde geprüft durch die Prüflesegruppe:
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