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Das Halal-Siegel

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Das Halal-Siegel

Manche Menschen sind Muslime.
Ihre Religion heißt Islam.
Im Islam gibt es Vorschriften beim Essen und Trinken.
Zum Beispiel dürfen Muslime

  • kein Schweine-Fleisch essen
  • keinen Alkohol trinken
    Alkohol durchgestrichen

Für erlaubtes Essen gibt es mehrere Siegel.
Lebensmittelklarheit erklärt Ihnen:
Was bedeuten die Siegel und Namen genau?
Wie erkennen Muslime im Supermarkt, welche Lebensmittel erlaubt sind?

Das Wort halal

Das Wort halal ist arabisch und bedeutet erlaubt.
Wenn ein Lebensmittel halal ist,
dann entspricht das Lebensmittel den islamischen Vorschriften.
Deshalb dürfen es Muslime essen.
Beispiele sind:

  • frische Milch
  • frisches Obst und Gemüse
  • Eier
  • pflanzliche Öle

Das Gegenteil von halal ist haram.
Haram heißt verboten.
Haram-Lebensmittel sind zum Beispiel:

  • mit Schweine-Fleisch gefüllte Tortellini
  • Zwiebel-Kuchen mit Speck
  • Trüffel-Pralinen mit Alkohol
  • Frucht-Gummis mit Schweine-Gelatine
  • Blut-Wurst

Der genaue Unterschied von halal und haram steht im Koran.
Der Koran ist das heilige Buch von den Muslimen.
Wie die Bibel für die Christen.
Aber es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Koran zu verstehen.
So gibt es auch verschiedene Regeln bei Lebensmitteln.
So sind für manche Muslime bestimmte Lebensmittel halal.
Für andere Muslime sind dieselben Lebensmittel nicht halal.

Was ist halal?

Bei halal geht es um:

  • die Herkunft von den Zutaten
  • die religiöse Schlachtung von den Tieren
    Zum Beispiel sollen die Tiere ohne Betäubung geschlachtet werden.
    Für manche Muslime ist eine Schlachtung mit Betäubung aber auch halal.
    Denn für sie ist der Tier-Schutz wichtig.
    In Deutschland ist Schlachten ohne Betäubung nur selten erlaubt.

Was ist haram?

Verbotene Lebensmittel heißen im Islam haram.
Folgende Zutaten sind haram:

  • Schweine-Fleisch
  • alle vom Schwein stammenden Zutaten,
    zum Beispiel Schweine-Gelatine
  • Fleisch von anderen Tieren, die haram gefüttert wurden
  • Fleisch von anderen Tieren,
    wie zum Beispiel von Raub-Tieren
  • Pflanzen mit giftiger oder berauschender Wirkung
  • Alkoholhaltige Zutaten,
    auch in geringen Mengen,
    zum Beispiel in Pralinen
  • Frucht-Saft,
    weil bei der Herstellung Schweine-Gelatine verwendet wird.
    Die Schweine-Gelatine braucht man zur Klärung von Frucht-Saft.
    Frucht-Saft ist meist trüb.
    Wenn man klaren Saft haben will,
    dann benutzt man Klär-Stoffe.
    Schweine-Gelatine ist zum Beispiel ein Klär-Stoff.
    Sie ist ein technischer Hilfs-Stoff.
    Die Schweine-Gelatine ist nicht im End-Produkt enthalten.

Halal-Siegel

In Europa ist es so:
Auf der Verpackung von Lebensmitteln stehen nicht immer ausreichend Informationen für Muslime.
Sie wissen nicht:
Ist das Lebensmittel halal?
Oder nicht.
Deshalb sind Halal-Siegel für Muslime beim Einkaufen eine wichtige Hilfe.

Aber in Europa ist das Halal-Siegel nicht geschützt.
Geschützt bedeutet hier:
Eine Organisation legt die Regeln fest.
Und kontrolliert die Einhaltung von den Regeln.
Daher ist es so:
Die Halal-Siegel sind unterschiedlich.
Und die Regeln für die Halal-Siegel sind unterschiedlich.
Verbraucher wissen somit nicht,
was das Halal-Siegel genau bedeutet.

Einschätzung von der Verbraucher-Zentrale

Es gibt viele Halal-Siegel.
Mit unterschiedlichen Bedeutungen.
Das verwirrt die Käufer.
Islamische Gelehrte sollten daher einheitliche Regeln festlegen.
Und zwar zusammen mit Lebensmittel-Herstellern.
So dass es ein Halal-Siegel gibt.
Und so dass die Regeln klar sind.
 

Hinweis: Unsere Kurzmeldungen geben grundsätzlich den Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder. Sie werden in der Regel nicht aktualisiert.

Der leichtsprachliche Text wurde übersetzt von:
Isabella von Luxburg,
luxburg@leichtzulesen.org,
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Der Text wurde geprüft durch die Prüflesegruppe:
Menschen mit Lernschwierigkeiten Zentrum Leichte Sprache Allgäu,
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