Die Regeln zur Lebensmittel-Kennzeichnung

Was muss alles auf einer Lebensmittel-Verpackung draufstehen?
Welche Informationen sind Pflicht?

Die meisten Vorschriften für Lebensmittel-Verpackungen stehen in einer Verordnung.
Die Verordnung heißt Lebensmittel-Informations-Verordnung.
Die Abkürzung lautet LMIV.
Eine Verordnung ist eine Art Gesetz.

Ziel: Verbraucher-Schutz

Das Ziel von der Lebensmittel-Kennzeichnung ist der Verbraucher-Schutz.
Genauer gesagt:

• Die Gesundheit von den Verbraucher:innen soll geschützt werden.
• Die Verbraucher:innen sollen nicht getäuscht werden.
  Das bedeutet:
  Die Verbraucher:innen sollen die wahren Informationen über das Lebensmittel bekommen.

Wenn die Verbraucher:innen die Lebensmittel-Kennzeichnung lesen:
Dann können sie das Lebensmittel mit ähnlichen Lebensmitteln vergleichen.
So können Verbraucher:innen einfacher entscheiden,
welches Lebensmittel für sie am besten ist.

Pflicht-Angaben auf Lebensmittel-Verpackungen

Diese Angaben müssen auf allen Lebensmittel-Verpackungen stehen:

• Bezeichnung vom Lebensmittel
  Was ist das für ein Produkt?
  Zum Beispiel Müsli.
   
• Zutaten-Liste
  In der Zutaten-Liste müssen alle Zutaten stehen.
  Die Reihen-Folge ist so:
  Zuerst die Zutat, die am meisten enthalten ist.
  Am Ende die Zutat, die am wenigsten enthalten ist.
   
• Allergen-Kennzeichnung
  Manche Menschen sind allergisch auf bestimmte Zutaten.
  Oder sie haben eine Lebensmittel-Unverträglichkeit.
  Deshalb müssen in der Zutaten-Liste bestimmte Allergene hervorgehoben werden.
  Das heißt:
  Die Allergene müssen deutlich zu sehen sein.
  Zum Beispiel müssen die Namen dick gedruckt sein.
  Oder eine andere Schrift-Farbe haben.
  Dazu gehören zum Beispiel Erd-Nüsse.
  Oder Milch.
  Oder Getreide.
  Insgesamt sind es 14 Allergene.
   
• Menge von bestimmten Zutaten
  Wenn eine Zutat als Bild auf der Verpackung ist.
  Oder als Wort:
  Dann muss die Menge von dieser Zutat angegeben werden.
  Zum Beispiel:
  Das Lebensmittel heißt Nuss-Müsli.
  Dann muss der Hersteller angeben,
  wie viele Nüsse in 100 Gramm Nuss-Müsli enthalten sind.
  Ein anderes Beispiel:
  Ein Bild von einer Erdbeere ist auf einem Joghurt-Becher.
  Dann muss der Hersteller angeben,
  wie viele Erdbeeren in 100 Gramm Joghurt enthalten sind.
   
• Füll-Menge
  Das ist die Mengen-Angabe in Gramm.
  Oder in Kilo.
  Oder in Liter.
   
• Mindest-Haltbarkeits-Datum oder
  Verbrauchs-Datum
   
• Besondere Anweisungen für die Aufbewahrung
  Zum Beispiel steht auf der Flasche mit Oliven-Öl:
  Vor Sonne schützen.
   
• Name vom Hersteller
  Oder vom Verkäufer.
  Und die Adresse.
   
• Ursprungs-Land oder
  Herkunfts-Ort
  Diese Angabe ist nur bei bestimmten Lebensmitteln Pflicht.
  Zum Beispiel auf Verpackungen von frischem Fleisch.
  Oder bei Obst und Gemüse.
   
• Gebrauchs-Anleitung
  Nur wenn man für das Lebensmittel eine Gebrauchs-Anleitung braucht:
  Dann muss sie auf der Verpackung stehen.
  Zum Beispiel bei einer Back-Mischung für einen Kuchen.
   
• Alkohol-Gehalt
  Bei Getränken mit über 1,2 Prozent Alkohol muss die Alkohol-Menge auf der Verpackung stehen.
   
• Nährwert-Tabelle
  Zu den Nährwerten zählen zum Beispiel Kalorien.
  Oder Fett.
  Oder Salz.
  Oder Zucker.

Weitere Angaben auf bestimmten Lebensmittel-Verpackungen

Manche Angaben müssen nur auf bestimmten Lebensmittel-Verpackungen stehen.
Zum Beispiel auf Verpackungen

• für Erfrischungs-Getränke mit Koffein
  Wenn sehr viel Koffein enthalten ist:
  Dann muss auf dem Lebensmittel ein Hinweis stehen.
  Zum Beispiel:
  Dieses Lebensmittel ist nicht gut für Schwangere.
   
• für eingefrorenes Fleisch
  Auf der Verpackung von Fleisch aus der Tief-Kühl-Truhe muss das Einfrier-Datum stehen.
  Wenn das Fleisch verarbeitet ist:
  Dann muss das Datum nicht draufstehen.
  Zum Beispiel bei panierten Schnitzeln nicht.
  Oder bei gewürztem Grill-Fleisch nicht.
   
• für eingefrorenen ganzen Fisch oder Fisch-Filet
  Auf der Verpackung von Fisch aus der Tief-Kühl-Truhe muss das Einfrier-Datum stehen.
   
• Wenn der Fisch verarbeitet ist:
  Dann muss das Datum nicht draufstehen.
  Zum Beispiel bei Fisch-Stäbchen nicht.
  Oder bei Schlemmer-Filet nicht.
  Oder bei panierten Tinten-Fisch-Ringen nicht.

Die Verbraucher:innen müssen diese Angaben gut lesen können.
Deshalb müssen die Angaben gut erkennbar sein.

Außerdem müssen die Verbraucher:innen den Preis gut sehen können.
Zum Preis müssen 2 Angaben gemacht werden:

• der Preis für das Lebensmittel
• der Grund-Preis für das Lebensmittel
  Zum Beispiel der Preis pro Kilo.

Die Angaben zum Preis müssen in der Nähe vom Lebensmittel stehen.
Meistens stehen die Angaben am Regal.

Ausnahmen

Für manche Lebensmittel gibt es Ausnahmen.
Ausnahme bedeutet:
Die Regeln zur Lebensmittel-Kennzeichnung gelten bei diesen Lebensmitteln nicht.

Zum Beispiel müssen diese Lebensmittel keine Zutaten-Liste haben:

• frisches Obst
• frisches Gemüse
• Kartoffeln
• Getränke mit einem Alkohol-Gehalt über 1,2 Prozent.
• Außer Bier.
• Lebensmittel, die nur aus einer Zutat bestehen.
• Zum Beispiel Milch.

Diese Lebensmittel müssen kein Mindest-Haltbarkeits-Datum haben:

• frisches Obst
• frisches Gemüse
• Kartoffeln
• Wein
• Spirituosen, zum Beispiel Schnäpse
• Zucker
• Salz
• Kau-Gummi 

Andere Verordnungen

Neben der Lebensmittel-Informations-Verordnung gibt es noch andere Verordnungen.
In diesen Verordnungen stehen noch mehr Regeln:

• Verordnungen für spezielle Lebensmittel
  Zum Beispiel für Käse.
  Oder für Eier.
  Oder für Mineral-Wasser.
• Fertig-Packungs-Verordnung
• Preis-Angaben-Verordnung
• Health-Claims-Verordnung
  Health-Claims spricht man so aus: Hels Kleims.
  Health bedeutet Gesundheit.
  Claims bedeutet Versprechen.
  Gesundheits-Versprechen auf Lebensmitteln sind verboten.
  Zum Beispiel darf auf einer Verpackung nicht stehen:
  Wenn Sie dieses Lebensmittel essen.
  Dann bleiben Ihre Knochen gesund.
  Es gibt Ausnahmen.
  Einige Aussagen sind erlaubt.
  Welche?
  Das steht in der Health-Claims-Verordnung.