Marktcheck: Viele Zusatzstoffe in veganem Eis
Veganes Eis liegt im Trend und die Vielfalt der Eissorten wächst – zur Freude der rund 1,3 Millionen Veganer in Deutschland. Doch sowohl beim Preis als auch in der Zusammensetzung gibt es große Unterschiede, zeigt ein Online-Marktcheck der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein. Die Testerinnen überprüften dafür 30 vegane Eisvarianten sowie 10 nicht vegane Vergleichsprodukte von 14 Anbietern im Hinblick auf Preis, Zusammensetzung und Kennzeichnung.
Als Basis dient häufig Kokosfett
Veganes Eis enthält keine Milchprodukte. Stattdessen sind als Hauptzutaten Kokosfett, Mandeln, Soja, Lupinen, Nüsse und/oder Hafer zu finden. Vor allem Kokosfett ist als Basis beliebt, es steckt in 23 der 30 getesteten Produkte, während vier das umstrittene Palmöl enthalten. Einige Sorten überraschen mit Erbsenprotein als Zutat. Diese pflanzliche Eiweißquelle ist auch in vielen anderen veganen Produkten enthalten. Die Erbse punktet mit einem Proteingehalt von 20 bis 25 Prozent. Interessant ist dies vor dem Hintergrund, dass veganes Eis fast immer weniger Eiweiß enthält als klassische Eisvarianten.
Der Blick in die Zutatenliste ist bei veganem Eis besonders empfehlenswert, denn die Qualität und Zusammensetzung variiert stark. Der Marktcheck zeigt: Keins der getesteten Produkte ist frei von Zusatzstoffen und nur sechs der 30 geprüften Sorten kommt ohne die Kombination von Emulgatoren und Stabilisatoren aus. Ebenfalls nur sechs Produkte sind frei von Aromen. In einigen stecken zusätzlich Farbstoffe. Zusatzstoffe sorgen für eine gleichbleibende Konsistenz und wirken sich auf Geschmack, Aussehen oder Haltbarkeit aus. Sparsamer mit Zusatzstoffen zeigten sich die Bio-Hersteller im Test: Vier der sieben getesteten Bio-Eissorten enthalten lediglich ein oder zwei Verdickungsmittel, aber keine weiteren Zusatzstoffe.
Große Unterschiede bei Preis und Kalorien
Große Unterschiede zeigten sich auch beim Blick in die Nährwerttabelle: Während das kalorienärmste Eis nur 71 Kilokalorien pro 100 Milliliter liefert, ist der „Spitzenreiter“ unter den getesteten Sorten mit 276 Kilokalorien pro 100 Milliliter eine echte Kalorienbombe. Am meisten Zucker enthalten Sorten mit Keks/ Cookie oder „Cookie Dough“. Bei zehn der getesteten Eissorten bietet der Hersteller jeweils eine klassische und eine vegane Variante an. In diesen Fällen liegt der Eiweißgehalt der nicht-veganen Varianten häufig etwa doppelt so hoch, im Extremfall 4,5-mal so hoch. In zwei Fällen ist der Eiweißgehalt etwa gleich hoch oder das vegane Eis proteinreicher.
Auch preislich zeigten sich große Differenzen: Das teuerste Produkt im Check kostet pro 100 Gramm knapp viermal so viel wie das günstigste Eis. Die Gründe dafür sind vielfältig: Rohstoffe aus regionalem Anbau oder fairem Handel sowie Bioqualität können Produkte teurer machen. Auch eine Herstellung ohne Gluten oder ein bekannter Markenname wirken sich häufig auf den Preis aus.
Quelle: Verbraucherzentrale Schleswig Holstein: Trendprodukt veganes Eis: Große Unterschiede bei Preisen und Inhalt
Hinweis: Unsere Kurzmeldungen geben grundsätzlich den Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder. Sie werden in der Regel nicht aktualisiert.
Der leichtsprachliche Text wurde übersetzt von:
Isabella von Luxburg,
luxburg@leichtzulesen.org,
www.leichtzulesen.org,
Mitglied im Netzwerk Leichte Sprache e.V.
Der Text wurde geprüft durch die Prüflesegruppe:
Menschen mit Lernschwierigkeiten Zentrum Leichte Sprache Allgäu,
https://www.kjf-augsburg.de/angebote-leistungen/weitere-angebote/zentrum-leichte-sprache/
Neuen Kommentar hinzufügen