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Lebensmittel: Intransparente Mengenangaben in Zutatenlisten sind Verbraucherärgernis

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Lebensmittel: Intransparente Mengenangaben in Zutatenlisten sind Verbraucherärgernis
  • Repräsentative Befragung des Projekts Lebensmittelklarheit zeigt: Verbraucher:innen wünschen sich Prozentangaben für alle Zutaten in Lebensmitteln
  • Zutatenlisten sind derzeit für Qualitätsvergleiche von Lebensmitteln nur eingeschränkt brauchbar
  • vzbv fordert einheitliche Mengenangaben für alle Zutaten in der Zutatenliste

Wer wissen will, wie hoch der Spinatanteil im Rahmspinat ist oder wie viel Prozent Himbeeren im Beerenmüsli stecken, wird häufig enttäuscht. Zutatenlisten müssen nicht in allen Fällen konkrete Mengenangaben enthalten. Die derzeitigen Regelungen, wann Zutaten mit Prozentwerten angegeben werden müssen und wann nicht, sorgen für Verwirrung. Verbraucher:innen wünschen sich eine umfassende Mengenkennzeichnung aller Zutaten. Das zeigt eine repräsentative Befragung im Auftrag des Projekts Lebensmittelklarheit. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordert mehr Transparenz in Zutatenlisten.

„Die Studie zeigt: Verbraucher:innen wünschen sich vollständige Prozentangaben in der Zutatenliste. Nur so sind Qualitätsvergleiche möglich. Das scheinbar willkürliche Benennen oder Verschweigen von Zutatenanteilen durch die Anbieter muss ein Ende haben“, so Stephanie Wetzel, Koordinatorin des Projekts Lebensmittelklarheit im vzbv.

Verbraucher:innen sind unzufrieden mit Mengenkennzeichnung

In der Studie des Projekts Lebensmittelklarheit gibt eine Mehrheit (59 Prozent) der Befragten an, dass sich ihnen das System hinter der Mengenkennzeichnung nicht erschließt. Sechs von zehn (60 Prozent) der Befragten geben an, sich über fehlende Mengenangaben in der Zutatenliste zu ärgern.

„Durch fehlende Mengenangaben können Verbraucher:innen Zutatenlisten ähnlicher Produkte nur unzureichend miteinander vergleichen. Der Qualitätswettbewerb unter den Anbietern wird dadurch ausgehebelt. Hier braucht es mehr Fairness und Transparenz im Supermarkt und eine einheitliche und vollständige Mengenkennzeichnung für Zutaten“, so Wetzel.

Ideale Zutatenliste enthält vollständige Mengenangaben

Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass Verbraucher:innen eine detaillierte Mengenkennzeichnung von Zutaten bevorzugen: Auf die Frage, welche Form der Zutatenliste auf einem Milchreis sie am besten bei ihrer Einkaufsentscheidung unterstützt, wählt der Großteilt der Befragten (82 Prozent) die ausführlichste Variante mit umfassenden Mengenangaben für die Zutaten. Auch bei anderen zusammengesetzten Produkten, wie zum Beispiel einem Mehrfruchtsaft, wünschen sich nahezu zwei Drittel (66 Prozent) der Befragten Zutatenlisten mit ausführlichen Mengenanteilen.

Unklare Ausnahmeregelungen bei der Mengenkennzeichnung

Derzeit müssen Lebensmittelanbieter nur dann Prozentwerte einzelner Zutaten in zusammengesetzten Produkten angeben, wenn sie diese auf der Verpackung hervorheben oder erwähnen. Doch der europäische Gesetzgeber erlaubt selbst dann mehrere Ausnahmen von dieser Regel. Hersteller müssen unter anderem die Menge einer Zutat nicht ausweisen, wenn diese als nicht kaufrelevant erscheint. Das gilt beispielsweise für den Spinatanteil in einem Rahmspinat.

„Warum bei einem Rahmspinat, bei dem der Spinat in der Bezeichnung genannt und bildlich hervorgehoben wird und ganz offensichtlich eine wertgebende Zutat ist, die Menge nicht relevant sein soll, ist für die Verbraucher:innen nicht verständlich“, so Wetzel.

Geringe Mengenanteile dürfen verschwiegen werden

Auch wenn Zutaten nur in einer geringen Menge zur Geschmacksgebung enthalten sind, wie zum Beispiel Granatapfelsaft in einem Erfrischungsgetränk, müssen Hersteller deren Mengen nicht im Zutatenverzeichnis angeben. „Niedrige Anteile hochwertiger Zutaten können somit bewusst verschwiegen werden, damit Produkte höherwertiger erscheinen als sie es eigentlich sind“, so Wetzel weiter. „Diese Ausnahmen von der Pflicht zur Mengenangabe in der EU-Lebensmittelinformations-Verordnung müssen zügig abgeschafft werden. Sie bieten zu viel Interpretationsspielraum für die Anbieter und sind nicht verbraucherfreundlich.“

Hintergrund

Die Studie ist der zweite Teil einer umfassenden Begleitforschung zum Thema „verbraucherunfreundliche Mengenkennzeichnungen“. Sie wurde im Auftrag des Projekts Lebensmittelklarheit durchgeführt. Das Projekt ist ein Gemeinschaftsangebot des vzbv mit den Verbraucherzentralen und betreibt das Verbraucherportal Lebensmittelklarheit.de. Es wird aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert.

Downloads

Ergebnisbericht Mengenangaben.pdf

Chartbook: Mengenkennzeichnung.pdf

Forderungspapier: Mengenkennzeichnung muss vollständig sein!

Chartbook als barrierefreie Version:

 

Hinweis: Unsere Kurzmeldungen geben grundsätzlich den Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder. Sie werden in der Regel nicht aktualisiert.

Der leichtsprachliche Text wurde übersetzt von:
Isabella von Luxburg,
luxburg@leichtzulesen.org,
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Der Text wurde geprüft durch die Prüflesegruppe:
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