Das ärgert beim Einkauf:

Passt nicht zusammen: Kaffee aus Übersee im Regional-Regal

Dass die angegebene Firma auf der Verpackung wie die Rewe-Filiale in Frankfurt sitzt, macht den Kaffee aus Kolumbien/Brasilien nicht zu einem regionalen Produkt aus dem Frankfurter Raum.
getaeuscht

Die Werbung „Regional“ mit der Abbildung eines Treckers irritiert für Kaffee, der – wie die Schauseite der Verpackung eindeutig kennzeichnet – aus Mittel- und Südamerika stammt. Nirgendwo auf der Verpackung wird er als „regional“ bezeichnet. Die Verantwortlichen einer Rewe-Filiale in Frankfurt am Main bewerben einzelne Lebensmittelangebote am Regal als „Regional“. Beim Kaffee stimmt die Werbung lediglich bezüglich der angegebenen Firmenadresse. Die Rewe-Filiale sollte die Herkunft des Kaffees nicht eigenmächtig als „Regional“ bewerben.

Beim REWE auf dem Oeder Weg in Frankfurt ist mir negativ aufgefallen, dass die Kaffeesorten einer bestimmten Rösterei im „Regional-Regal“ besonders hervorgehoben platziert werden. Zwar sitzt die Rösterei in Frankfurt, jedoch stammt der Kaffee selbst (wie auf den Packungen abgedruckt) unter anderem aus Kolumbien/Brasilien – also gar nicht regional aus dem Umkreis von Frankfurt/Hessen.
Sollte REWE den Kaffee nicht in „normalen“ Regalen platzieren?
Verbraucher aus Frankfurt vom 22.08.2024

In Frankfurt im Rewe auf dem Oeder Weg ist mir dieses „Regional“-Regal mit Kaffee(!) aufgefallen. Kaffee kann doch nicht regional sein und die Werbung stimmt daher nicht. Das ist doch täuschend.
Verbraucherin aus Frankfurt vom 15.08.2024

Einschätzung der Verbraucherzentrale

Die Regalbeschriftung „Regional“ passt nicht zu einem Kaffee, auf dem als Ursprungsland deutlich Brasilien angegeben ist.

Darum geht’s:

In der Rewe-Filiale im Oeder Weg in Frankfurt am Main ist in einem Regal mit Kaffee die Regalleiste mit den Preisschildern unterhalb der Ware leuchtend gelb hinterlegt. Auf dem gelben „Band“ wiederholen sich laufend die Beschriftung „Regional“ und die Abbildung eines Traktors. Auf den Vorderseiten der im Regal platzierten Kaffeever-packungen stehen als Herkunftsländer der Kaffeebohnen „Kolumbien/Brasilien“ und „Brasilien – Direct Trade“.

Das ist geregelt: 

Informationen über Lebensmittel dürfen nicht täuschen, beispielsweise über die Herkunft. Das ist ein wesentlicher Grundsatz in der EU-Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV).
Die Angabe „Regional“ ist rechtlich nicht definiert.

So sieht’s die Verbraucherzentrale:

Ein abgebildeter Traktor mit der Angabe „Regional“ vermittelt den Eindruck, dass landwirtschaftliche Produkte aus der Region im Regal stehen. Das trifft auf den Kaffee nicht zu. Die Angaben zur Herkunft widersprechen sich, zumal die Firma auf der Verpackung die Herkunft der Kaffeebohnen und den Fairen Handel betont. Nirgendwo steht dort etwas von „regional“. Dann sollte Rewe aus diesem Kaffee auch kein „Regionalprodukt“ machen. Den meisten Menschen dürfte bekannt sein, dass Kaffeebohnen nicht in Deutschland wachsen. Umso irritierender ist die Regional-Werbung mit Trecker. 

Fazit:

Die Rewe-Filiale sollte die Herkunft des Kaffees nicht als „Regional“ bewerben.

Stellungnahme der Rewe Filiale, Frankfurt/Nordend-West

Auf das Schreiben von Lebensmittelklarheit vom 20.08.2024 liegt keine Antwort vor.