Kann ein „Aceto Balsamico di Modena“ von einer deutschen Ölmühle stammen?

Frage 

Ich habe einen „Aceto Balsamico di Modena“ mit IGP-Logo von einer deutschen Ölmühle gekauft. Ist das zulässig? Ich glaube nicht, dass die Ölmühle eine Abfüll- oder Etikettierungslizenz des IGP-Konsortiums hat und dann darf er nicht mit dem Logo abgefüllt werden! 

Antwort 

Grundsätzlich ist es zulässig, dass eine deutsche Ölmühle unter ihrer Marke einen „Aceto Balsamico di Modena“ verkauft. Der Essig muss dazu aber bestimmte, festgelegte Kriterien erfüllen.

„Aceto Balsamico di Modena“ ist eine EU-weit geschützte geografische Angabe. Ein so bezeichneter Essig muss in den Provinzen Modena oder Reggio Emilia hergestellt werden und bestimmte Qualitätsanforderungen erfüllen. In einer entsprechenden EU-Verordnung ist beispielsweise festgelegt, welche Traubensorten verwendet werden dürfen und welchen Mindest-Säuregehalt der Essig haben muss. Auch die Kontrolle durch eine spezielle italienische Zertifizierungsstelle ist vorgeschrieben.

Wie alle Produkte, die als „geschützte geografische Angabe“ (g.g.A.) registriert sind, trägt ein „Aceto Balsamico di Modena“ das entsprechende blau-gelbe Herkunftssiegel auf dem Etikett. Die Buchstaben IGP stehen für „Indicazione Geografica Protetta“, der italienischen Bezeichnung für „geschützte geografische Angabe“.

Aus Sicht von Lebensmittelklarheit können Sie bei der Bezeichnung „Aceto Balsamico di Modena“ inklusive EU-Siegel davon ausgehen, dass der Essig aus der angegebenen Region stammt und nach den festgelegten Produktionsvorschriften hergestellt wurde.