Sind Rieselhilfen in Salz immer gekennzeichnet?

Frage 

Ich habe zwei Fragen bezüglich der Deklaration von Salz auf den Zutatenlisten von Lebensmitteln.
Kann ich davon ausgehen, dass keine weiteren Zusatzstoffe, beispielsweise Rieselhilfen, enthalten sind, wenn auf der Zutatenliste „Salz“ oder „Siede-, Koch-, Speisesalz“ steht?
Ist dies nur bei Bio-Produkten der Fall?

Antwort

Zusatzstoffe in Salz müssen tatsächlich nicht immer gekennzeichnet werden, wenn das Salz anderen Lebensmitteln zugesetzt wird. Grund dafür ist eine Ausnahmeregelung im Kennzeichnungsrecht. Sie gilt sowohl für konventionelle Lebensmittel und Bio-Lebensmittel. 

Für konventionelles Speisesalz ist eine Reihe von Rieselhilfen zugelassen, beispielsweise Siliciumdioxid, Calciumcarbonat, Magnesiumcarbonat und Natriumferrocyanid. 

Für Bio-Lebensmittel sind deutlich weniger Zusatzstoffe erlaubt als für konventionellen Lebensmitteln. Siliciumdioxid und Natriumferrocyanid dürfen beispielsweise nicht eingesetzt werden. Calciumcarbonat und Magnesiumcarbonat aber schon. Grundsätzlich sollten Hersteller von Bio-Lebensmitteln aber so wenige Zusatzstoffe wie möglich einsetzen und nach Möglichkeit Salz ohne Rieselhilfen verwenden. 

Bei Speisesalz, das Sie im Supermarkt kaufen, müssen all diese Zusatzstoffe im Zutatenverzeichnis stehen, sowohl bei Bio-Lebensmitteln als auch bei konventionellen Lebensmitteln. 

Anders ist es, wenn das Salz in anderen Lebensmitteln weiterverarbeitet wird: Zusatzstoffe, die über ein anderes Lebensmittel in das Endprodukt gelangen und dort keine technologische Wirkung mehr ausüben, müssen nicht im Zutatenverzeichnis stehen. Da Salz in Gebäck, Salzbrezeln oder einem Fertiggericht nicht mehr rieseln muss, übt die Rieselhilfe dort keine technologische Wirkung mehr aus. Es genügt daher, wenn der Anbieter im Zutatenverzeichnis das Salz aufführt, ohne die Zusatzstoffe zu erwähnen.