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Unsortierte Eier bei Direktverkauf am Hof

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Unsortierte Eier bei Direktverkauf am Hof

Frage 

Am Eierautomaten eines Hofs hier vor Ort waren bisher die Eier in 6-er oder 10-er Karton sortiert nach Größen M., L und XL und hatten unterschiedliche Preise.

Nun habe ich gemischte Größen im Karton, zahle einen Durchschnittspreis und weiß nicht, wie viele M- und L- Eier jeweils im "Überraschungskarton" sind.

Infozettel auf dem Eierautomaten:" Seit kurzem werden unsere Eier nicht mehr nach Größen sortiert. Es befinden sich M und L gemischt im Karton. Diese Änderung basiert auf gesetzlichen Vorgaben, die wir (leider) umsetzten müssen (Kleine Betriebe die wie wir keine Packstellennummer besitzen, dürfen Ihre Eier nur unsortiert an den Kunden weitergeben)"

Der Betrieb hofft auf das Verständnis der Kunden, allerdings bin ich nicht glücklich darüber.

Ist das wirklich eine gesetzliche Vorgabe und wer lässt sich so etwas einfallen? Das kann für kleine Betriebe ein Verlustgeschäft werden und ich als Verbraucherin muss mit dem klarkommen, was zufällig in der Packung ist.

Antwort: 

Tatsächlich dürfen nur Packstellen die Eier sortieren und abpacken. Damit soll EU-weit eine einheitliche Qualität der Eier sichergestellt werden. Direktvermarkter können ihre Eier ohne Stempelcode verkaufen, dürfen aber weder Güteklasse noch Größe angeben. 

Die Kennzeichnung von Eiern ist europaweit geregelt. Damit soll eine einheitliche Qualität der Eier sichergestellt werden – beispielsweise, wenn Sie in Deutschland Eier aus anderen europäischen Ländern kaufen und umgekehrt. Die gesetzlichen Regelungen sollen auch die Rückverfolgbarkeit und die Kontrollen gewährleisten. 

In den Packstellen werden die Eier nicht nur nach der Größe, sondern auch nach der Güteklasse sortiert. Bei Eiern der Güteklasse A muss beispielsweise die Schale unbeschädigt und das Eiweiß klar und durchsichtig sein, es darf kein entwickelter Keim sichtbar sein. Nach Ansicht der Gesetzgeber verfügen nur Packstellen über die entsprechenden Voraussetzungen, um die Qualität der Eier sicherzustellen. Nur Eier der Güteklasse A werden nach Größe sortiert. 

Für Betriebe, die ihre Eier direkt an Verbraucher:innen vermarkten, gelten vereinfachte Regeln für den Verkauf. Beispielsweise brauchen die Eier keinen Stempelcode zu tragen. Sie dürfen dafür auch nicht nach Güteklasse und Größe sortiert werden, denn das müsste eine offizielle Packstelle übernehmen.

Als Direktvermarkter gelten Betriebe, die auf ihrem Hof oder im Umkreis von maximal 100 Kilometern vom Produktionsort entfernt die Eier direkt an Verbraucher:innen verkaufen.    
 

Hinweis: Unsere Kurzmeldungen geben grundsätzlich den Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder. Sie werden in der Regel nicht aktualisiert.

Der leichtsprachliche Text wurde übersetzt von:
Isabella von Luxburg,
luxburg@leichtzulesen.org,
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Der Text wurde geprüft durch die Prüflesegruppe:
Menschen mit Lernschwierigkeiten Zentrum Leichte Sprache Allgäu,
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