Unterschied zwischen konventionellem und Bio-Leinsamen
Frage
Gibt es einen wesentlichen Qualitätsunterschied zwischen Bio-Leinsamen und konventionell angebautem?
Die Preise sind stark unterschiedlich.
Antwort
Die Vorteile der Ökologischen Landwirtschaft liegen im Wesentlichen im Bereich Umweltschutz. Nicht immer führen die schonenden Anbaumethoden zu messbaren Unterschieden an den Lebensmitteln. Es gibt nur wenige Untersuchungen zu Qualitätsunterschieden speziell zwischen konventionell und ökologisch angebautem Leinsamen. Vereinzelt wurden in konventionellen Produkten gentechnisch veränderter Leinsamen sowie Rückstände von Glyphosat gefunden, in Bio-Leinsamen hingegen nicht.
Bio-Leinsamen muss nach den Vorgaben der EU-Öko-Basis-Verordnung angebaut werden. Es sind beispielsweise nur wenige Pflanzenschutzmittel zugelassen. Schädlinge und Unkraut sollen möglichst vorbeugend bekämpft werden, beispielsweise durch den Anbau bestimmter Fruchtfolgen. Es werden bevorzugt mechanische und physikalische Methoden zur Unkrautbekämpfung eingesetzt.
Auch der Einsatz von Düngemitteln ist stark eingeschränkt. Beispielsweise ist die Verwendung mineralischer Stickstoffdünger verboten, ebenso jeglicher Einsatz von Gentechnik. Bei verarbeiteten Biolebensmitteln sind außerdem deutlich weniger Zusatzstoffe zugelassen.
Insgesamt zielen die Maßnahmen des Öko-Landbaus darauf ab, Umwelt und Klima zu schützen, die Fruchtbarkeit der Böden langfristig zu erhalten und die biologische Vielfalt zu fördern. Bei tierischen Lebensmitteln ist zudem ein höherer Tierschutzstandard garantiert.
Die qualitativen Unterschiede zwischen konventionell und ökologisch angebauten Lebensmitteln zeigen daher sich insbesondere im Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel.
Das jährliche Ökomonitoring des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg hat gezeigt, dass in den vergangenen Jahren mehr als 70 Prozent der untersuchten Bio-Früchte und -Gemüse frei von Pestizid-Rückständen waren. Bei konventionellem Obst und Gemüse waren hingegen nur weniger als zehn Prozent pestizidfrei.
Lebensmittel wie Leinsamen werden von der Lebensmittelüberwachung stichprobenartig überprüft.
Im Jahr 2009 hat das Chemische Veterinär- und Untersuchungsamt Freiburg (CVUA) in fast 40 Prozent der 41 untersuchten Proben gentechnisch veränderten Leinsamen gefunden. Nach Angaben des CVUA stammte der betroffene (konventionelle) Leinsamen höchstwahrscheinlich aus Kanada. Die 14 untersuchten Proben Bio-Leinsamen war nicht betroffen.
Im Jahr 2022 untersuchte „Öko-Test“ 18 Bio- und 2 konventionelle Produkte von geschrotetem Leinsamen. In einer der beiden konventionellen Probe waren Rückstände des Pflanzenschutzmittels Glyphosat vorhanden. Die Bio-Leinsamen waren nicht betroffen. In 10 der insgesamt 20 getesteten Produkte wurden zudem Rückstände von Mineralölen nachgewiesen. Sie fanden sich in einem der beiden konventionellen und in 9 von 18 Bio-Produkten und stammen vermutlich aus der Verpackung.
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Der leichtsprachliche Text wurde übersetzt von:
Isabella von Luxburg,
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