Widersprüchliche Herkunftskennzeichnung bei Eiern

Frage

Vor zwei Wochen haben wir bei einem Discounter festgestellt, dass die Eierverpackung mit DE gekennzeichnet war, jedoch die Eier hatten NL-Kennzeichnung. An diesem Tag haben wir den Leiter der Filiale darauf aufmerksam gemacht. Er erklärte uns, dass er dies an die Geschäftsstelle weiterleiten wird. Kurz darauf haben wir dasselbe wieder erlebt und den Leiter wieder darauf angesprochen. Seine Aussage war, "die Geschäftsleitung wisse Bescheid und er dürfe sie trotzdem verkaufen. Wir sind der Meinung, dass dies eine Verbrauchertäuschung ist. Ist das zulässig?

Antwort

Ja, das entspricht den rechtlichen Vorgaben.

Bei den Angaben auf der Verpackung und dem Stempel auf dem Ei handelt es sich um unterschiedliche Informationen. Auf der Verpackung ist die Packstellennummer angegeben, meist mit einem entsprechenden Länderkürzel – in Ihrem Fall „DE“. Sie gibt den Betrieb an, der die Eier sortiert und verpackt hat.

Der Stempelcode auf dem Ei hingegen ist der Erzeugercode. Er gibt den Betrieb an, der die Eier produziert hat – in Ihrem Fall ein Betrieb in den Niederlanden (NL). 

Wiederholte Anfragen an Lebensmittelklarheit zeigen, dass Verbraucherinnen und Verbraucher das Länderkürzel in der Packstellennummer häufig für das Herkunftsland der Eier halten. Das ist auch verständlich, denn bei allen anderen Lebensmitteln sind Pflichtkennzeichnungen auf der Verpackung zu finden. Aus Sicht von Lebensmittelklarheit ist eine Änderung des Kennzeichnungsrechtes für Eier erforderlich: Das Herkunftsland der Eier sollte nicht nur auf dem Ei, sondern auch als Pflichtangabe auf der Verpackung stehen.