Wildheidelbeeren oder Kulturheidelbeeren?
Frage
Ich habe Tiefkühl-Heidelbeeren gekauft, die als Wildheidelbeeren gekennzeichnet sind, aber deutliche Merkmale von Kultur-Heidelbeeren aufweisen. Wildheidelbeeren sind eine eigene Art, enthalten nicht nur mehr, sondern auch andere Inhaltsstoffe und sind deshalb als wertvollere Früchte gekennzeichnet. Das Fruchtfleisch ist weiß, nur die Schale ist blau, bei Wild-Heidelbeeren ist auch das Fruchtfleisch blau. Weil sich die beiden Arten deutlich unterscheiden, wäre eine richtige Deklaration erforderlich.
Antwort
Der Name „Wildheidelbeere“ ist rechtlich nicht geschützt. Er kann bedeuten, dass die Heidelbeeren aus Wildsammlung stammen, oder eine spezielle Sorte bezeichnen. Unserer Einschätzung nach wird er häufig synonym für „Waldheidelbeeren“ (Vaccinium myrtillus) verwendet, da Waldheidelbeeren praktisch ausschließlich wild wachsen.
Wie Sie ganz richtig schreiben, handelt es sich bei Waldheidelbeeren und Kultur-Heidelbeeren um unterschiedliche Früchte, die entsprechend gekennzeichnet werden sollten. Zwar gibt es keine rechtlich bindende Vorschrift zur Bezeichnung der beiden Heidelbeerarten. Allerdings unterscheiden sowohl die Vermarktungsnormen der Vereinten Nationen als auch die Leitsätze für Obsterzeugnisse zwischen Waldheidelbeeren (Vaccinium myrtillus L.), und Kultur-Heidelbeeren (Vaccinium corymbosum L.).
Bei Wald- oder Wildheidelbeeren handelt es sich um die bei uns heimischen, im Wald wachsenden Heidelbeeren. Sie haben einen hohen Gehalt an Anthocyanen, die für die intensive Blaufärbung der Beeren verantwortlich sind.
Kultur-Heidelbeeren hingegen stammen von einer nordamerikanischen Heidelbeerart ab. Ihr Fruchtfleisch ist weiß und die Früchte sind etwa doppelt so groß wie Waldheidelbeeren.
Den Leitsätzen für Obsterzeugnissen zufolge sollten Kultur-Heidelbeeren als solche gekennzeichnet werden, auch wenn sie als Tiefkühl- oder Konservenprodukt verkauft werden. Steht nur „Heidelbeeren“ auf der Verpackung, sollte es sich um Waldheidelbeeren handeln. Eine Kennzeichnung von Kultur-Heidelbeeren als Wildheidelbeeren ist aus unserer Sicht nicht zulässig. Ob es sich bei dem von Ihnen genannten Produkt tatsächlich um Kultur-Heidelbeeren handelt, lässt sich im Rahmen des Portals Lebensmittelklarheit nicht klären. Wenn Sie Zweifel haben, können Sie das Produkt bei der örtlichen Lebensmittelüberwachung melden.
Hinweis: Unsere Kurzmeldungen geben grundsätzlich den Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder. Sie werden in der Regel nicht aktualisiert.
Der leichtsprachliche Text wurde übersetzt von:
Isabella von Luxburg,
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Kommentare
Der fragesteller und Ralf s haben vollkommen recht. Mich nervt das auch dass die Bezeichnungen unterschiedlich verwendet werden.
Habe letztens auch so einen Beutel tiefgefrorene gekauft. Zwar bin ich froh dass ich jetzt gerade große Packungen dieser Beeren aus Marokko günstig kaufen kann. Besser als nichts.
Aber diese wild Heidelbeeren wären hald klasse. Also dieses Jahr selbst das Sammeln lernen.
Ich habe bei uns in Österreich im Spar tiefgefrorene Wildheidelbeeren gekauft, in der Hoffnung das es auch Wilde Heidelbeeren sind, aber leider das Fruchtfleisch ist weissgeblieben beim halbieren der Frucht ohne Blaufärbung auf der Hand und auf der Zunge !.
Ich weiß von was ich spreche weil ich im Sommer selber wilde Heidelbeeren sammeln gehe, leider ist mir der Vorrat von den selbst gefrorenen ausgegangen circa 100 Kilo !
Ich finde das Betrug oder Etikettenschwindel weil der Preis für wilde Heidelbeeren höher ist !
Und die Kultur Heidelbeeren haben null Geschmack null Farbe und Aroma, und auch nicht die wertvollen Inhaltsstoffe die sogar vor Darmkrebs schützen und anderen Krankheiten!
Deswegen hießen die bei uns früher auch Blaubeeren (Blaubeerpfannekuchen etc.).
Gibt es diesen Begriff noch, und hat er lebensmittelrechtliche Relevanz ?
Ja, zumindest in den Leitsätzen für Obsterzeugnisse wird der Begriff „Blaubeeren“ synonym für Heidelbeeren oder Waldheidelbeeren verwendet.
Bei Wildheidelbeeren wird beim Essen meist die Zunge verfärbt, bei Kulturheidelbeeren dahingegen nicht. Vielleicht hilft dies bei der Identifizierung.
Dies Hilfestütze nützt mir nichts, wenn ich sie gefroren kaufen möchte oder darf man sie viel Ort prüfen und verzehren, bevor man den Artikel dann kauft.
vieles war so wie ich es geschildert hatte,genau so-da ich leidenschaftlich hefeklöße mache,kaufte ich oberlausitzer waldheidelbeeren ,BIO nebenbei auch noch.leider waren nur meine hefeklößedas BESTE,nie wieder [Firmenname von der Redaktion entfernt].so ein reinfall.jetzt werde ich aber aufpassen bei meinem nächsten kauf.
wünsche euch einen schönen sonntag noch
eure ursula
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