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Studie: Verbraucher:innen wünschen Mengenangaben für alle Zutaten

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Studie: Verbraucher:innen wünschen Mengenangaben für alle Zutaten

Wie viel Spinat steckt im Rahmspinat? Und wie viele Mandeln in der Nussmischung? Das erfahren Verbraucher:innen häufig nicht. Denn Anbieter müssen nur in bestimmten Fällen die Mengen der Zutaten angeben. Eine aktuelle Studie im Auftrag von Lebensmittelklarheit hat untersucht, inwieweit Verbraucher:innen die derzeitigen Regelungen zu Mengenangaben verstehen und ob ihnen die Kennzeichnung reicht. Sie zeigt: Verbraucher:innen wünschen eine umfassende Mengenkennzeichnung aller Zutaten.

Kennzeichnung der Mengenanteile nur in bestimmten Fällen verpflichtend

Bislang müssen Hersteller die prozentualen Mengen der Zutaten kennzeichnen, die in der Bezeichnung genannt oder auf der Verpackung per Abbildung oder Text hervorgehoben sind. Auch für Zutaten, die charakteristisch für ein Lebensmittel sind – beispielsweise Mandeln im Marzipan – müssen Mengenangaben auf dem Etikett stehen.

Sind auf einer Verpackung aber alle Zutaten gleichermaßen abgebildet und keine davon hervorgehoben, so greift die Regelung nicht. Deshalb sind beispielsweise auf Nussmischungen häufig keine Mengen der einzelnen Nussartenarten zu finden.

Außerdem gibt es Ausnahmen. In den folgenden Fällen muss keine Mengenkennzeichnung erfolgen: 

  • Wenn die Menge der Zutat nicht kaufentscheidend ist. Darunter könnte beispielsweise die Reismenge bei einem Milchreis fallen.
  • Wenn eine Zutat nur in geringen Mengen zur Geschmacksgebung verwendet wird, beispielsweise Knoblauch in einem Knoblauchbrot. 

Verbraucher:innen ärgern sich über fehlende Mengenangaben

Die Studie zeigt: Die Mehrheit der Befragten (59 Prozent) versteht die Regelung der Mengenkennzeichnung nicht. Sechs von zehn Teilnehmenden (60 Prozent) gaben an, sich über fehlende Mengenangaben in Zutatenlisten zu ärgern. 

Auf die Frage, welche Form der Zutatenliste auf einem Milchreis sie am besten bei ihrer Auswahl unterstützt, wählte der Großteil der Befragten (82 Prozent) die ausführlichste Variante mit umfassenden Mengenangaben für die Zutaten. Auch bei anderen zusammengesetzten Produkten, zum Beispiel einem Mehrfruchtsaft, wünschen sich nahezu zwei Drittel (66 Prozent) der Befragten Zutatenlisten mit ausführlichen Mengenanteilen. 

Ausnahmen erschweren Qualitätsvergleiche

Nach Ansicht von Lebensmittelklarheit können Verbraucher:innen durch die fehlenden Mengenangaben die Zutatenlisten ähnlicher Produkte nicht ausreichend miteinander vergleichen. Qualitätsvergleiche sind so nur eingeschränkt möglich. Die Ausnahmen von der Pflicht zur Mengenkennzeichnung in der EU-Lebensmittelinformationsverordnung sind nicht verbraucherfreundlich und sollten zügig abgeschafft werden.

Für die repräsentative Online-Studie wurden 2046 Verbraucher:innen ab einem Alter von 16 Jahren befragt. Die Befragung wurde im Juli 2024 von der Zühlsdorf + Partner PartG, Agentur für Verbraucherforschung und Lebensmittelmarketing im Auftrag des Projekt Lebensmittelklarheit durchgeführt.

Neue Podcastfolge zur Verbraucherstudie

In der neuen Folge des Podcasts „KlarTisch!“  erklärt Studienleiterin Dr. Anke Zühlsdorf Details zur Studie. Unter anderem schildert sie, welche Mengenkennzeichnung sich Verbraucher:innen wünschen und warum Prozentangaben für alle Zutaten von Lebensmitteln zu mehr Fairness im Supermarkt führen würden.

 

Downloads

Ergebnisbericht: Wann Mengenangaben in der Zutatenliste vermisst werden

Chartbook: Wissen wollen wie viele Zutaten drin sind: Wann Prozentangaben im Zutatenverzeichnis vermisst werden

Forderungspapier: Mengenkennzeichnung muss vollständig sein!

Chartbook als barrierefreie Version:

 

Hinweis: Unsere Kurzmeldungen geben grundsätzlich den Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder. Sie werden in der Regel nicht aktualisiert.

Der leichtsprachliche Text wurde übersetzt von:
Isabella von Luxburg,
luxburg@leichtzulesen.org,
www.leichtzulesen.org
Mitglied im Netzwerk Leichte Sprache e.V.

Der Text wurde geprüft durch die Prüflesegruppe:
Menschen mit Lernschwierigkeiten Zentrum Leichte Sprache Allgäu,
https://www.kjf-augsburg.de/angebote-leistungen/weitere-angebote/zentrum-leichte-sprache/

 

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