Angepriesener Bergkäse wird in der Zutatenliste zu Hartkäse in Minimenge

Darum geht’s:

Der Produktname des Brotaufstrichs der Marke „Nabio“ lautet „Gegrillte Aubergine Bergkäse“. In der Bezeichnung „Bio Aufstrich mit gegrillter Aubergine und Hartkäse“ und bei den Zutaten steht Hartkäse und nicht Bergkäse. Aubergine hat mit 25 Prozent den größten Anteil an den Zutaten. Danach folgen Wasser, Zucchini, Sonnenblumenkerne und -öl, Tomatenmarkt, Zwiebeln, Apfeldicksaft und Cashewkerne. Hartkäse steht mit 1,5 Prozent an zehnter Position vor Stärke und Würzzutaten.

Das ist geregelt:

Die Käseverordnung unterscheidet bei der Gruppe Hartkäse die Standardsorten Bergkäse, Emmentaler und Chester/Cheddar und definiert deren Eigenschaften. Wenn ein Käse die Anforderungen für „Bergkäse“ erfüllt, muss er auch so bezeichnet werden. Erfüllt der Käse die Anforderungen nicht, darf er nur mit dem Namen der Käsegruppe im vorliegenden Fall „Hartkäse“ bezeichnet werden.

So sieht’s die Verbraucherzentrale:

Der Begriff „Bergkäse“ im Produktnamen passt nicht zur Bezeichnung und den Zutaten. Wenn von Bergkäse im Produktnamen die Rede ist, sollte er auch im Aufstrich enthalten sein.
Bergkäse unterscheidet sich im Geschmack deutlich von den anderen Hartkäsesorten wie Chester/Cheddar oder Emmentaler. Während Bergkäse als pikant bis kräftig, würzig und nußkernartig in der Käseverordnung beschrieben ist, sind Emmentaler und Chester mild aromatisch schmeckend.

Fazit:

Nach unserer Rechtseinschätzung: Wenn die Firma Naba vorne Bergkäse bewirbt, sollte sie auch Bergkäse verwenden, und zwar in einer relevanten Menge. Anderenfalls sollte sie einen anderen Produktnamen verwenden.