Das ärgert beim Einkauf:

The Vegan Cow Hafer Block

Beim „Haferblock“ handelt sich um eine Margarine aus Kokosfett, Sheabutter und Sonnenblumenöl mit einer Minimenge Hafer aus Haferdrink.
getaeuscht

Der Hersteller bietet den Haferblock ohne Palmöl als „plant based Alternative“ zu Butter an. Tatsächlich handelt es sich um eine Margarine aus Kokosfett, Sheabutter und Sonnenblumenöl mit einer Minimenge Hafer aus Haferdrink. Diese rechtfertigt aus unserer Sicht nicht den Namen Haferblock. 
Der Anbieter sollte die Schauseite so gestalten, dass die verwendeten Fette als Basiszutaten auf den ersten Blick erkennbar sind und den Namen ändern.

Ich habe neulich so einen Hafer-Block gekauft (Margarine). Mir fiel dann zu Hause ein, dass in Hafer ja eigentlich nicht nennenswert viel Fett drin ist. In der Zutatenliste steht so etwas wie "16% Hafer-Drink". Das klang mir erstmal recht viel und ich habe mich davon blenden lassen. 
Mir wurde zu Hause aber klar, dass es sich dabei eben hauptsächlich um die Flüssigkeitszufuhr handelt. Man hätte auch Wasser nehmen können, aber dann hätte man nicht Hafer vorne drauf schreiben können anstatt exotische Shea-Butter und Kokos-Fett. Der eigentliche Hafer-Anteil lag bei 3% oder so (nachgerechnet) und ich denke diese Zugabe erfüllt überhaupt keinen technischen oder geschmacklichen Sinn (schmeckt eher ekelig), sondern soll nur Namensgeber sein. Ich bin darauf wirklich einen Moment reingefallen und habe mich sehr geärgert!
Verbraucherin aus Kassel vom 13.05.2022

Der Name Haferblock für das Produkt ist irreführend. Es sind nämlich nur 3% Hafermehl enthalten. [Anm. der Redaktion: Im Handel haben wir das Produkt mit der folgenden Kennzeichnung gefunden: Haferdrink 39 % (Wasser, Hafermehl* (glutenfrei) 8 %).]
Verbraucher aus Wiesbaden vom 31.01.2022

Einschätzung der Verbraucherzentrale

Der Name Haferblock passt nicht zur pflanzlichen Butter-Alternative: Verbraucher:innen erfahren auf der Schauseite nicht, aus welchen Fetten die Margarine besteht.

Darum geht’s:

Die Firma The Vegan Cow vertreibt das pflanzliche Streichfett „Haferblock“ in einer für Butter typischen Form und einer Menge von 250 Gramm. Auf der Schauseite sind Haferähren zu sehen und der Hinweis „ohne Gluten“. Die pflanzenbasierte Alternative für Butter bewirbt der Anbieter mit „ohne Palmöl“. 
Auf der Unterseite bezeichnet der Anbieter das Produkt als „Dreiviertelfett-Margarine, Gesamtfettgehalt 60 %“. 
Die Zutatenliste nennt an erster Stelle Haferdrink mit 39 Prozent. Dieser setzt sich den Zutaten Wasser und acht Prozent Hafermehl (glutenfrei) zusammen. Danach folgen Kokosfett, Sheabutter und Sonnenblumenöl, jeweils ohne Mengenangabe. 

Das ist geregelt:

Informationen über Lebensmittel dürfen nicht täuschen, beispielsweise über die Zusammensetzung. Das ist ein wesentlicher Grundsatz in der EU-Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV).
Die Leitsätze für vegane und vegetarische Lebensmittel regeln die Kennzeichnung für Produkte, die sich in ihrem Namen oder ihrer Aufmachung an übliche Bezeichnungen von Lebensmitteln mit tierischen Zutaten anlehnen. Danach soll bei solchen Ersatzprodukten auf die maßgeblich ersetzende Zutat hingewiesen werden, beispielsweise durch einen Wortlaut wie „auf Sojabasis“. Gleichartige Zutaten können zusammengefasst werden, beispielsweise Pflanzenfett. Der Hinweis soll deutlich und gut lesbar im Hauptsichtfeld des Produkts erscheinen.  

So sieht’s die Verbraucherzentrale:

Die Kennzeichnung macht deutlich, dass der Hersteller den „Haferblock“ als veganes Ersatzprodukt für Butter versteht, nicht als herkömmliche Margarine. Entsprechend sollte er nach den Leitsätzen auf der Schauseite angeben, welche pflanzliche Fette er als Ersatz für Milchfett einsetzt. Die Ersatzzutat in einer veganen Butter-Alternative kann nur ein Pflanzenfett sein. Der Produktname „Haferblock“ vermittelt ein Produkt auf Haferbasis und passt nicht zu einer Pflanzenmargarine, die statt Wasser Haferdrink enthält. 
Wir gehen von einem Haferanteil von drei Prozent in der Margarine aus und somit von einer Minimenge.

Fazit:

Der Anbieter sollte die Schauseite so gestalten, dass die verwendeten Fette als Basiszutaten auf den ersten Blick erkennbar sind.

Stellungnahme der COW COW GmbH, Hamburg

Unser Haferblock besteht zu 39% aus Haferdrink als Hauptzutat. Unserer Meinung nach rechtfertigt das ohne weiteres die Bezeichnung Haferblock. Im Zutatenverzeichnis ist die Hauptzutat Haferdrink in Form ihrer Bestandteile gekennzeichnet worden. Es wird im Übrigen direkt bei dem Mindesthaltbarkeitsdatum, also an prominenter Stelle, transparent kommuniziert, welche Zutaten enthalten sind.

Ergebnis

Lebensmittelklarheit sieht einen Fehler bei der Mengenkennzeichnung von Hafer und hat die zuständige Lebensmittelüberwachung informiert.