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Wodurch wird die Lachsforelle rosa?

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Wodurch wird die Lachsforelle rosa?

Frage

Soweit ich weiß, gibt es keine Lachsforellen. Es gibt die europäische Bachforelle (Salmo trutta forma fario) und die amerikanische Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss). Welche Fische dürfen als Lachsforellen bezeichnet werden?  Wird das Fischfleisch nur durch die Fütterung rosa? Und wenn ja: Warum ist das erlaubt?   

Antwort

Sie haben Recht, die Lachsforelle ist keine eigene Fischart. Dennoch ist die Bezeichnung „Lachsforelle“ für folgende Fische erlaubt, sofern ihr Fleisch rosa oder orange bis rot gefärbt ist:

  • Salmo trutta fario, auch „Bachforelle“
  • Salmo trutta lacustris, auch „Seeforelle“
  • Salmo trutta trutta, auch „Meerforelle“
  • Oncorhynchus mykiss, auch „Regenbogenforelle“

Die Bezeichnung von Fischerzeugnissen ist EU-weit einheitlich geregelt. In Deutschland gibt es dafür ein entsprechendes Verzeichnis der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung.

Üblicherweise stammen Lachsforellen aus Aquakultur. Durch den Zusatz von Carotinoiden im Futter wird die Farbe des Fischfleischs gezielt beeinflusst. Doch auch in der Natur können Forellen diese Carotinoide über die Nahrung aufnehmen, vor allem die Meerforelle, die sich unter anderem von kleinen Krebsen ernährt. So kann auch bei diesen Forellen das Fischfleisch eine rötliche Farbe annehmen.

Für Nutztiere sind mehrere Carotinoide als Futtermittelzusatz erlaubt. Eine Zusammenfassung der erlaubten Farbstoffe, die bei Verfütterung an Tiere Lebensmitteln tierischen Ursprungs Farbe geben, hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit veröffentlicht.  Außer bei Zuchtforellen ist das bei Zuchtlachs üblich. Auch Hühner erhalten Carotinoid-haltiges Futter, um die Farbe des Eigelbs zu intensivieren. Für den Zusatz dieser Stoffe gelten rechtsverbindliche Höchstmengen.
 

Hinweis: Unsere Kurzmeldungen geben grundsätzlich den Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder. Sie werden in der Regel nicht aktualisiert.

Der leichtsprachliche Text wurde übersetzt von:
Isabella von Luxburg,
luxburg@leichtzulesen.org,
www.leichtzulesen.org
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Der Text wurde geprüft durch die Prüflesegruppe:
Menschen mit Lernschwierigkeiten Zentrum Leichte Sprache Allgäu,
https://www.kjf-augsburg.de/angebote-leistungen/weitere-angebote/zentrum-leichte-sprache/

 

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Micha
16.05.2024 - 13:06

Mein Ex-Arbeitgeber verdient sich mit der Herstellung von Carotinoiden eine goldene Nase.

Auch Lachse aus Aquakultur werden damit gefüttert.

Nicht-Bio-Legehennen bekommen das auch ins Futter, damit der Dotter schön hellorange wird. Auf besonders dunklen Dotter stehen die Belgier. Dort kommt soviel ß-Carotin ins Futter, dass eine Orange noch blass dagegen ist.

Orangenlimo und Orangennektar, oft auch Orangensaft, wird übrigens auch damit gefärbt.

Lieselotte Bürger
29.03.2023 - 16:23

Vielen Dank für diesen sehr informativen Beitrag!
Mir war nicht bekannt dass es sich bei der "Lachsforelle" lediglich um eine Handelsbezeichnung handelt und nicht um eine spezielle Forellenart. Ich nenne das Irreführung!

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