Milchsäure in veganem Pesto

Frage

Ich bin bei einem veganen Pesto über die Milchsäure im Zutatenverzeichnis gestolpert. Gilt es trotzdem als vegan? 

Antwort

Wenn das Pesto als vegan gekennzeichnet ist, so muss die Angabe stimmen. Milchsäure ist ein Zusatzstoff, der überwiegend durch Fermentation pflanzlicher Kohlenhydrate gewonnen wird. 

Auch wenn der Name anderes vermuten lässt: Milchsäure kommt von Natur aus nicht in erster Linie in Milch vor, sondern in Sauermilchprodukten wie Joghurt, aber auch in Rindfleisch, Sauerkraut und sauer eingelegtem Gemüse. Isolierte Milchsäure zählt als Zusatzstoff und wird in Lebensmitteln als Säuerungsmittel eingesetzt.  

Industriell wird Milchsäure überwiegend durch Fermentation, also durch gezielte bakterielle oder enzymatische Gärung, aus pflanzlichen Kohlenhydraten gewonnen. Als Ausgangsstoffe dienen beispielsweise Mais, Kartoffeln oder andere stärkereiche Pflanzen. Die Erzeugung aus tierischen Rohstoffen wie Milch ist allerdings nicht ausgeschlossen. Auch eine synthetische Herstellung ist möglich.

Der Begriff „vegan“ ist zwar nicht rechtverbindlich definiert. Gemäß den Leitsätzen für vegane und vegetarische Lebensmittel sollten bei einem veganen Lebensmittel aber auf keiner Produktions- oder Verarbeitungsstufe tierische Zutaten oder Verarbeitungshilfsstoffe tierischen Ursprungs eingesetzt werden. Dazu zählen auch Zusatzstoffe, Aromen und Enzyme. Der Hinweis „vegan“ auf einem Pesto, das tierische Bestandteile enthält, wäre zudem täuschend und damit verboten. 

Es ist davon auszugehen, dass die Milchsäure in einem explizit als „vegan“ bezeichneten Pesto vegan erzeugt wurde – entweder synthetisch oder durch die Fermentation pflanzlicher Rohstoffe.