Warum ist die Bezeichnung Leberkäse erlaubt?

Sie schreiben auf Ihrer Seite, dass ein Produkt, das im Namen das Wort „Käse“ führt, auch Käse enthalten muss. Nach meiner Erfahrung enthält Leberkäse keinen Käse, wieso darf er dann so heißen?

Antwort: 

Die Bezeichnung "Leberkäse" ist erlaubt, auch wenn kein Käse enthalten ist. Der Name "Leberkäse" geht auf die traditionelle Herstellung zurück. Die Zusammensetzung ist in den Leitsätzen des Deutschen Lebensmittelbuches geregelt. Leberkäse enthält Rind- und Schweinefleisch und nur teilweise Leber, Käse jedoch nie. 

Die Bezeichnung „Käse“ ist rechtlich geschützt und darf nur für echten Käse aus Milch verwendet werden. Anbieter dürfen mit dem Wort „Käse“ auch nur dann werben, wenn die Produkte Käse enthalten. 

Es gibt jedoch Ausnahmen für Erzeugnisse, deren Art aufgrund ihrer traditionellen Verwendung genau bekannt ist. Sie sind in einer Liste der Europäischen Kommission festgelegt. Zu diesen Ausnahmen gehört auch der Leberkäse, der trotz des Bezeichnungsschutzes für Milcherzeugnisse weiterhin so genannt werden darf.

Die Bezeichnung Leberkäse geht auf die traditionelle Herstellung und die Form des Produktes zurück, die an einen traditionellen Käselaib erinnert.

In den Leitsätzen des Deutschen Lebensmittelbuches für Fleisch und Fleischerzeugnisse ist beschrieben, wie Leberkäse hergestellt und wie er zusammengesetzt ist. Es handelt sich um ein Erzeugnis nach Art einer Brühwurst. Er besteht aus fein zerkleinertem Rind- und Schweinefleisch und wird in typischen Formen gebacken oder gebrüht. 

Übrigens: Bayerischer Leberkäse enthält entsprechend den Leitsätzen in der Regel keine Leber, Stuttgarter Leberkäse hingegen mindestens fünf Prozent Leber.