Was bedeutet „hausgemacht“ in der Gastronomie?
Frage
Gibt es eine Regelung, die festlegt, wann Gerichte in der Gastronomie als "hausgemacht" gekennzeichnet werden dürfen?
Verbraucher:in aus Köln vom 16.01.2025
Antwort
Es gibt in Deutschland keine rechtliche Definition, was unter dem Begriff „hausgemacht“ zu verstehen ist. Die Kennzeichnung darf aber nicht täuschen.
Nach Ansicht von Lebensmittelklarheit sollte ein Gericht, das als „hausgemacht“ bezeichnet wird, überwiegend aus frischen Zutaten bestehen, keine industriell vorgefertigten Produkte in größerem Umfang enthalten und vom Küchenpersonal selbst zubereitet worden sein.
Zwei Beispiele:
- Verwendet der Betrieb fertigen Kartoffelsalat, so wäre die Bezeichnung „hausgemachter Kartoffelsalat“ in einem Restaurant täuschend.
- Wird ein Fertiggericht lediglich geringfügig abgeändert, könnte die Bezeichnung als „hausgemacht“ ebenfalls irreführend sein, wenn der Koch oder die Köchin beispielsweise die Soße nur mit etwas Sahne verfeinert hat.
Der Begriff „hausgemacht“ sagt hingegen nichts über die verwendeten Zutaten aus. Gäste können aus unserer Sicht die für eine Großküche üblichen Verfahren und Zutaten erwarten. Führt die Speisekarte Zusatzstoffe auf, widerspricht sich das nicht zwangsläufig mit der Kennzeichnung „hausgemacht“. Beispielsweise kann eine hausgemachte Erbsensuppe mit Wurst serviert werden, die Nitritpökelsalz enthält.
Ob die Kennzeichnung eines Gerichts als „hausgemacht“ täuschend ist, kommt immer auf den Einzelfall an und müsste im Zweifelsfall von einem Gericht entschieden werden.
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Der leichtsprachliche Text wurde übersetzt von:
Isabella von Luxburg,
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Kommentare
Respekt für diese [...] Verallgemeinerung...
Sowas kommt raus, wenn man glaubt was die selbsternannten "Spitzenköche" bei RTL2 erzählen.
Sicher gibt es Restaurants in denen das so läuft, aber als mündiger Verbraucher geht man da einmal und danach nie wieder hin.
Als Gastwirts-Schwiegertochter muss ich hier korrigieren, denn Ihre Unterstellungen sind, mit Verlaub, eine Frechheit. Sicherlich gibt es die sprichwörtlichen schwarzen Schafe, die große Mehrheit sind aber ehrliche, hart arbeitende Menschen.
Die Gastwirtschaften haben nicht nur Kosten für die Produkte. Sie ignorieren hier völlig, dass auch Personal, Räumlichkeiten, Strom, Gas usw. Geld kosten. Solche Margen sind utopisch.
Dazu gab es in der Vergangenheit auf diversen Fernsehsendern reichlich Sendungen, wo Spitzenköche in schlecht gehenden Restaurants waren und sich über die Köche/Inhaber lustig gemacht haben:
"Schmeckt nach Dosensuppe. Was ist daran selbst gemacht?"
"Dose selbst aufgemacht!"
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Was übrigens ein Grund für mich ist, in Deutschland nicht mehr Essen zu gehen. Fertigprodukte aus der Metro aufwärmen kann ich selber.
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Paniertes Schweineschnitzel EK netto 1,10 Euro, Portion Pommes 0,20 Euro. VK brutto min. 15 Euro. Arbeitszeit 2 min auspacken + 5 min frittieren, 1 min auf den Teller legen. Kann man in der selben Friteuse machen, gleichzeitig.
Vor Weihnachten gab es bei Metro Gänsekeule mit Kartoffelknödel und Rotkohl im 3-Kammer-Beutel. Beutel öffnen, Inhalt auf den Teller und im Konvektomat regenerieren. EK knapp 5 Euro, VK min. 20 Euro. Arbeitszeit 5 min auspacken + 5 min regenerieren. Da kann man sogar ganz professionell auf dem heißen Teller servieren (gibt es in der normalen Gastro selten).
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Es gibt im Großhandel alles, was man in der Gastronomie serviert bekommt, als Convinience-Produkt.
Röstzwiebeln und Speckwürfel gibt es ja schon überall im Supermarkt. Salatsaucen und Fertigsaucen auch.
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Der Gratis-Grappa beim Italiener kostet 0,20 Euro EK! Auf der Karte steht der für 5-8 Euro, je nach Gier.
Der offene Wein (egal ob Grieche oder Italiener) kostet im EK 1,20 Euro/Liter in der 2-Liter-Flasche. Daraus werden min. 9 Gläser (0,2 l), von denen jedes 5-8 Euro kostet.
Es gibt fertige Desserts im Glas. Einfach Folie runter, servieren. Das Glas ist Einweg, also Müll! Marge auch hier bis zu 500%.
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Und falls wer glaubt, dass es beim Metzger selbst gemachte Wurst gibt: Es gibt in Ludwigshafen eine Firma, die stellt Aufschnittstangen (diese halbmeter langen Wurststangen Bierschinken, Eierwurst, Pilzwurst usw.) für Metzgereien her. Da gibt es auch Leberkäs, Fleischkäs, Roastbeef, Fleischwurst/Lyoner, Wienerle, Bockwürste usw. Ich gehe davon aus, dass es solche Unternhmen in ganz D gibt und nur noch eine Minderheit Metzger ihre Wurst selbst macht.
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