Was sind mehrwertige Alkohole?
Frage
Handelt es sich bei „mehrwertigen Alkoholen“, zum Beispiel in Kaugummis, um Ethanol, der auch in alkoholischen Getränken zu finden ist?
Antwort
Mehrwertige Alkohole sind Zuckeraustauschstoffe, die zum Süßen dienen. Es handelt sich also nicht um Trinkalkohol (Ethylalkohol), der in alkoholhaltigen Getränken vorkommt. Sie werden auch Zuckeralkohole genannt, weil sie chemisch gesehen eine Ähnlichkeit mit Zucker sowie mit Alkohol haben. Dabei sind sie kalorienärmer als Zucker und schaden den Zähnen nicht. Zuckeraustauschstoffe zählen zu den Zusatzstoffen.
Mehrwertige Alkohole gehören zur Gruppe der Kohlenhydrate. Ihr Gehalt in einem Lebensmittel kann freiwillig in der Nährwerttabelle aufgelistet werden. Die Angabe ist dann wie Zucker als Untergruppe der Kohlenhydrate zu finden und lautet: „davon mehrwertige Alkohole“.
Zu den Zuckeralkoholen, die in Lebensmitteln verwendet werden, gehören:
- Sorbit (E 420)
- Mannit (E 421)
- Isomalt (E 953)
- Maltit (E 965)
- Lactit (E 966)
- Xylit (E 967)
- Erythrit (E 968)
- Polyglycitolsirup (E 964)
Zuckeraustauschstoffe wie Xylit, Sorbit oder Mannit verursachen im Gegensatz zu herkömmlichem Zucker keine Karies. Werden sie anstelle von Zucker verzehrt, können sie sogar zur Erhaltung der Zahnmineralisierung beitragen.
Bis auf Erythrit liefern sie im Durchschnitt 2,4 Kilokalorien oder 10 Kilojoule Energie pro Gramm. Erythrit ist hier die Ausnahme, es ist weitgehend kalorienfrei. Zum Vergleich: Zucker hat einen Energiegehalt von 4 Kilokalorien/17 Kilojoule pro Gramm. Zuckeraustauschstoffe sind somit deutlich kalorienärmer als Zucker. Bis auf Erythrit sind sie aber nicht kalorienfrei.
Beim Verzehr größerer Mengen können Zuckeraustauschstoffe abführend wirken. Beträgt der Anteil von Zuckeraustauschstoffe mehr als zehn Prozent im Lebensmittel, muss das Produkt den Warnhinweis „kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken“ tragen.
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Der leichtsprachliche Text wurde übersetzt von:
Isabella von Luxburg,
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Kommentare
Top danke für das übersetzen
Wir werden immer mehr veräppelt
Die Liste der Zuckeralkohole ist nicht abschließend. Beispielsweise gehört auch Glycerin dazu.
Ja, das stimmt. Wir haben uns im Artikel auf die Zuckeraustauschstoffe beschränkt, die in größerer Menge in Lebensmitteln als Süßungsmittel eingesetzt werden. Es gibt aber weitere mehrwertige Alkohole, insbesondere Glycerin, das ebenfalls als Zusatzstoff gilt und unter anderem als Feuchthaltemittel verwendet wird. Es zählt nicht zu den Süßungsmitteln.
Hallo Expertenteam,
hab mich eben bzgl. Mehrwertiger- und Zuckeralkohole schlaugelesen. Danke für die Beiträge. UNd doch habe ich noch eine weitere Frage. Ich habe Diabetis Typ II und achte auf eine möglichst kohlenhydrat-reduzierte Ernährung. Auf einer Tüte Zuckerersatz habe ich mir die Nährwertangaben durchgelesen und war erschrocken. Nährwertangaben/100g
Kohlenhydrate = 100g!!!, davon Zuckeralkohol = 100g.
Das hat mich verwirrt. Wenn ich anstatt normalen Zucker, Zuckerersatzstoff benutze und trotzdem 100% Kohlenhydrate darin enthalten sind, spare ich nur an Kalorien, nicht aber an Kohlenhydraten?
Oder hab ich da was falsch vertanden?
Beste Grüße aus Hamburg
Frank
Sie haben es richtig verstanden. Bei den Süßungsmitteln unterscheidet man die kalorienfreien Süßstoffe, beispielsweise Aspartam, von den Zuckeraustauschstoffen (=mehrwertigen Alkoholen), beispielsweise Erythrit oder Xylit. Letztere liefern zwar weniger Kalorien als Zucker, zählen aber auch zu den Kohlenhydraten.
Ausführliche Informationen zu dem Thema finden Sie unter https://www.lebensmittelklarheit.de/informationen/suesse-zusatzstoffe-zuckeraustauschstoffe-und-suessstoffe
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