Woher stammt Kollagen-Hydrolysat in Saft?
Frage
Ich habe einen Saft gekauft, in dem „Kollagen-Hydrolysat“ enthalten ist. Ich würde gerne wissen, woraus das Kollagen stammt. Ist der Saft für Vegetarier geeignet?
Antwort
Kollagen stammt aus tierischen Rohstoffen, beispielsweise aus Häuten von Rindern oder Schweinen oder aus Fischgräten. Es ist somit nicht für die vegetarische Ernährung geeignet. Zwar wird inzwischen auch „veganes Kollagen“ oder „pflanzliches Kollagen“ angeboten. Die Bezeichnungen sind nach Ansicht von Lebensmittelklarheit aber nicht korrekt, denn es handelt sich nicht um Kollagen.
Kollagene sind Strukturproteine, die sowohl in Tieren als auch im menschlichen Körper vorkommen, beispielsweise in Haut, Sehnen, Knorpeln und Knochen.
In der EU Verordnung zu Lebensmitteln tierischen Ursprungs wird detailliert beschrieben, aus welchen tierischen Quellen Kollagene für Lebensmittel hergestellt werden dürfen. Dies sind beispielsweise Schweinehäute und -knochen, Geflügelhäute und -knochen, Fischhäute und Gräten aufgeführt.
Kollagenhydrolysat ist stärker verarbeitetes Kollagen. Bei der Hydrolyse von Kollagen wird das tierische Eiweiß aufgespalten und in kleinere Proteinbausteine zerlegt. Hydrolysate werden vom Körper besser aufgenommen als das ursprüngliche Eiweiß (Kollagen). Der tierische Ursprung ändert sich durch die Hydrolyse des Eiweißes nicht. Kollagen ist daher für Vegetarier nicht geeignet.
Aus Pflanzen kann kein Kollagen gewonnen werden.
Statt Kollagen wird auch veganes oder vegetarisches „Kollagen“ als Nahrungsergänzung angeboten. Dabei handelt es sich jedoch nicht um Kollagen, sondern um Vorstufen wie Aminosäuren, Vitamine und andere Nährstoffe, aus denen der Körper Kollagen herstellen kann. Der Begriff „Kollagen“ passt für diese Produkte nicht.
Inzwischen gibt es außerdem Ansätze, Kollagen biotechnologisch mithilfe von Mikroorganismen für unterschiedliche Anwendungsbereiche herzustellen. Diese sollen auch für Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt werden.
Aus Sicht von Lebensmittelklarheit sind Kollagen und Kollagenhydrolysat in fruchtsafthaltigen Getränken unüblich. Anbieter sollten bereits auf der Schauseite des Getränks auf die Verwendung von Kollagen hinweisen und dabei auch die Herkunft des Kollagens nennen, beispielsweise „mit Rinderkollagen“.
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Der leichtsprachliche Text wurde übersetzt von:
Isabella von Luxburg,
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