Woraus besteht Glukosesirup?

Frage

Ich habe kürzlich Müsli gekauft mit der Zutat „Glukosesirup“. Nachdem ich mich weiter dazu im Netz informiert habe, musste ich feststellen, dass wohl in Deutschland das Wort "Glukosesirup" nicht heißt dass es sich tatsächlich um Glukose handelt sondern, dass je nach Produkt vollkommen unterschiedliche Anteile verschiedener Zucker drin stecken können. Ist das richtig? 
Ist es irgendwie möglich nachzuvollziehen, wie die tatsächliche Zusammensetzung ist? Der Hersteller hat mir diesbezüglich leider nicht geantwortet.

Antwort

Glukosesirup besteht zu einem Großteil aus freier Glukose sowie aus Glukoseketten unterschiedlicher Länge, darunter auch der Zweifachzucker Maltose. Er kann zwar auch geringe Anteile an Fruktose enthalten. Liegt deren Anteil aber über fünf Prozent, muss der Sirup als „Glukose-Fruktosesirup“ oder – bei einem Fruktoseanteil über 50 Prozent – als „Fruktose-Glukosesirup“ bezeichnet werden.

Glukosesirup wird aus Stärke – meist Mais- oder Weizenstärke – hergestellt und wurde daher früher auch „Stärkesirup“ genannt. Bei der Herstellung wird die Stärke durch Hydrolyse teilweise in Glukosemoleküle, also Zuckerbausteine, zerlegt. Je nachdem, wie stark die Stärke aufgespalten ist, schmeckt der Sirup stark oder weniger stark süß und hat unterschiedliche technologische Eigenschaften. Glukosesirup bietet viele Vorteile für den Einsatz in industriell hergestellten Süßwaren und Gebäck. Beispielsweise verhindert er das Austrocknen von Keksen und Gebäck, hält Kuchen weich und verhindert die Bildung von Kristallen in Süßwaren, Marmeladen und Eis. Herstellerfirmen müssen nicht angeben, welche Art von Glukosesirup sie verwenden, also wie stark die Glukoseketten aufgespalten sind. 
Sie erfahren anhand der Kennzeichnung also nicht, wie viel freie Glukose und wie viel gebundene Glukose in dem Sirup steckt. Ein größerer Anteil anderer Zuckerarten (über fünf Prozent) darf ohne explizite Kennzeichnung nicht enthalten sein.