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BfR-Verbrauchermonitor: Die Mehrheit meidet Zusatzstoffe

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BfR-Verbrauchermonitor: Die Mehrheit meidet Zusatzstoffe

Ob Farb- oder Konservierungsstoffe, Emulgatoren oder Süßungsmittel: Zusatzstoffe sind in Lebensmitteln weit verbreitet, vor allem in Süßwaren, Fertiggerichten und Getränken. Eine aktuelle, repräsentative Befragung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) zeigt nun: 55 Prozent der Bevölkerung versuchen, Zusatzstoffe beim Kauf von Lebensmitteln zu vermeiden. Geschmacksverstärker und Süßungsmittel sind laut der Spezialausgabe des BfR-Verbrauchermonitors 2021 besonders unbeliebt. Viele Befragte sorgen sich über mögliche gesundheitliche Folgen, gleichzeitig fühlen sie sich nicht gut über Zusatzstoffe informiert.  

Natürliche Inhaltsstoffe bevorzugt

Die Umfrage zeigt: Ein großer Teil der Befragten (81 Prozent) achtet beim Einkauf auf natürliche Inhaltsstoffe. Dieser Punkt rangiert vor Aspekten wie Konsistenz, Aussehen und Geschmack. Beispielsweise versuchen 55 Prozent der Teilnehmenden, bestimmte Zusatzstoffe zu vermeiden. Von diesen wiederum lehnen 84 Prozent Geschmacksverstärker ab, 69 Prozent Süßungsmittel und 64 Prozent Farbstoffe, während Emulgatoren und weitere Zusatzstoffe auf weniger Ablehnung stoßen.

Gleichzeitig wird Konservierungsstoffen mit Abstand der höchste Nutzen zugesprochen: 48 Prozent der Befragten gehen bei diesen Stoffen von einem hohen oder sehr hohen Nutzen aus, während sie dies bei anderen Zusatzstoffen nur zu 34 (Geschmacksverstärker), 31 (Süßungsmittel) oder weniger als 30 Prozent (Farbstoffe, Emulgatoren) tun.

Befragte fürchten gesundheitliche Risiken

Ein großer Teil der Bevölkerung befürchtet gesundheitliche Risiken durch Zusatzstoffe. Vor allem bei Süßungsmitteln besteht diese Befürchtung, hier gaben 54 Prozent der Befragten an, ein hohes oder sehr hohes gesundheitliches Risiko zu befürchten. Bei Geschmacksverstärkern waren es noch 47 Prozent, bei Konservierungsstoffen 44 Prozent. Die Befragten glauben vor allem, dass die Zusatzstoffe Unverträglichkeiten auslösen können. Aber auch Krebs, Übergewicht und Diabetes wurden als mögliche Folgen genannt. Nach einzelnen Zusatzstoffen befragt, herrscht die größte Beunruhigung bei dem Geschmacksverstärker Mononatriumglutamat (E 631) sowie bei dem Süßungsmittel Aspartam (E951).

Das BfR weist darauf hin, dass Lebensmittelzusatzstoffe in der Europäischen Union erst zugelassen werden, bevor sie verwendet werden dürfen. Voraussetzung hierfür ist ihre gesundheitliche Unbedenklichkeit. Wird ein Lebensmittelzusatzstoff als sicher bewertet und zugelassen, erhält er eine E-Nummer. Die in Lebensmitteln verwendeten Zusatzstoffe müssen mit ihren Namen oder E-Nummern in der Zutatenliste aufgeführt werden.

Informationsdefizit bei Herstellung und gesundheitlichen Risiken

Der Verbrauchermonitor zeigt, dass viele Menschen sich nicht ausreichend informiert über Zusatzstoffe fühlen. Während immerhin 24 Prozent der Befragten erklärten, über die Kennzeichnung gut oder sehr gut Bescheid zu wissen, gaben dies bei den gesundheitlichen Risiken nur 17 Prozent, beim Herstellungsprozess sogar nur 13 Prozent der Befragten an. Befragt nach sechs gängigen Zusatzstoffen war der Bekanntheitsgrad von Milchsäure und Carotin am höchsten. Von Titandioxid (E171) hatte hingegen nur jeder Fünfte schon gehört.

Für die repräsentative Online-Umfrage wurden im Mai 2021 1015 Menschen ab 16 Jahren befragt.

Quelle: „Bunt, haltbar und intensiv im Geschmack - Was denkt die Bevölkerung über Zusatzstoffe in Lebensmitteln?“, Pressemitteilung des Bundesinstituts für Risikobewertung vom 07.09.2021

Hinweis: Unsere Kurzmeldungen geben grundsätzlich den Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder. Sie werden in der Regel nicht aktualisiert.

Der leichtsprachliche Text wurde übersetzt von:
Isabella von Luxburg,
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