So haben Hersteller reagiert:

Hersteller verbessert Kennzeichnung der „Lyttos Spezialitäten“

Änderung: Anbieter hat die prozentuale Menge für Kuhmilch auf dem „Griechischen Hirtenkäse“ ergänzt. Für Schafs- und Ziegenmilch nennt er jedoch nur einen zusammengefassten Wert von knapp zehn Prozent.
Geändert

Der Anbieter weist auf der Schauseite sowohl Kuhmilch als auch Schafs- und Ziegenmilch für den „Griechischen Hirtenkäse“ aus. Die prozentualen Mengen für die Milch der jeweiligen Tierarten dagegen fehlten. 
Der Hersteller hat inzwischen die Mengenangabe für Kuhmilch mit 87,6 Prozent ergänzt. Den gemeinsamen Anteil für Schaf- und Ziegenmilch kennzeichnet der Anbieter jetzt mit 9,7 Prozent. Das tatsächliche Verhältnis von Schafs- und Ziegenmilch sollte er aus Sicht von Lebensmittelklarheit jedoch getrennt aufführen.

Auf dem „Griechischen Hirtenkäse“ fehlt die prozentuale Angabe der enthaltenen Schafs- und Ziegenmilch.
Verbraucher aus Hildesheim vom 10.05.2023

Einschätzung der Verbraucherzentrale zur ursprünglichen Verpackung

Bewirbt der Anbieter „Kuh-, Schafs- und Ziegenmilch“ für seinen „Griechischen Hirtenkäse“, sollte er auch die jeweiligen Mengen kennzeichnen.

Darum geht’s:

Auf der Schauseite des Produktes steht „Griechischer Hirtenkäse“ und darunter „hergestellt aus Kuh-, Schafs- und Ziegenmilch aus der EU“. Auf der Rückseite führt die Firma Kuh-, Schafs- und Ziegenmilch als Zutaten. Es gibt keine Angaben zu den jeweiligen Mengen.

Das ist geregelt:

Informationen über Lebensmittel dürfen nicht täuschen, beispielsweise über die Zusammensetzung eines Lebensmittels. Das ist ein wesentlicher Grundsatz in der EU-Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV).
Für Zutaten, die auf der Verpackung besonders beworben werden, müssen Anbieter eine Mengenkennzeichnung angeben. Das schreibt ebenfalls die LMIV vor.

So sieht’s die Verbraucherzentrale:

Im Unterschied zu echtem „Feta“ gibt es für den preiswerteren „Hirtenkäse“ keine festgelegte Zusammensetzung der verwendeten Milch. Üblicherweise besteht ein „Hirtenkäse“ aus Kuhmilch. Weist der Anbieter wie in diesem Fall in Wort und Bild auf die Milch von Kühen, Schafen und Ziegen hin, ist für Verbraucher:innen auch das Verhältnis der jeweiligen Mengen von Interesse. Die Kennzeichnung „Kuh-, Schafs- und Ziegenmilch“ sagt lediglich aus, dass der Hirtenkäse mehr Kuhmilch als Schafs- und Ziegenmilch enthält. 

Fazit:

Die Firma sollte die Mengen für die Milch aus den genannten Tierarten kennzeichnen. 

Stellungnahme der Icewind GmbH & Co. KG, Buchholz

Kurzfassung, erstellt von der Verbraucherzentrale: 

Der Hersteller kommt seiner Verpflichtung nach, für den in Griechenland auf traditionelle Weise hergestellten Hirtenkäse die abweichende Herkunft der eingesetzten Milchsorten anzugeben (EU). Diese verpflichtende Angabe kann jedoch als Hervorhebung und somit als Auslöser für eine gemäß Artikel 22 LMIV nötige mengenmäßige Angabe der Milchsorten angesehen werden. Die Firma hat die Zutatenliste bereits überarbeitet.

Ergebnis

Die Verpackungen mit geänderter Kennzeichnung sind ab August 2023 im Handel. Der „Griechische Hirtenkäse“ besteht demnach aus 87,6 Prozent Kuhmilch. Die Anteile für Schafs- und Ziegenmilch fasst der Anbieter zusammen und beziffert diese mit insgesamt 9,7 Prozent. 
Das tatsächliche Verhältnis von Schafs- und Ziegenmilch wird jedoch nach wie vor nicht deutlich. Aus Sicht von Lebensmittelklarheit sollten auch diese Werte einzeln aufgeführt werden.