Das ärgert beim Einkauf:

Oatly Hafer deluxe

Hinweis: Der Text zu dieser Produktmeldung ist entweder veraltet oder entspricht nicht mehr den Kriterien von Lebensmittelklarheit.

Der „Haferdrink deluxe“ aus dem Kühlregal lässt eine höhere Qualität erwarten als die vergleichbare Variante, die ungekühlt und lange haltbar ist.
getaeuscht

Der Hersteller bietet „Haferdrinks“ in zwei Varianten im Handel an: Das Getränk „Hafer deluxe“ steht im Kühlregal und ist wenige Wochen haltbar, während die Variante „Hafer Calcium“ ungekühlt mehrere Monate genießbar ist. Die unterschiedliche Aufmachung vermittelt somit unterschiedliche Qualitäten. Tatsächlich sind die beiden Produkte in ihrer Zusammensetzung nahezu identisch. Verbraucher können daher nicht nachvollziehen, wodurch sich die „deluxe“-Variante von der ungekühlten Variante unterscheidet. In Bezug auf den CO2-Fußabdruck schneidet das gekühlte Produkt auch schlechter ab.
Der Hersteller sollte den Hinweis „deluxe“, der auf eine gehobene Qualität hinweist, entfernen.

Zum Oatly-Produkt Haferdrink Deluxe im Kühlregal habe ich eine Beschwerde einzureichen: Der Haferdrink unterscheidet sich laut meiner Anfrage beim Hersteller lediglich durch eine andere Art des Verpackungskartons, die eine gekühlte Lagerung des Drinks bedarf. Vom Herstellprozess her ist es genau derselbe Drink wie deren UHT-Varianten. Als Grund für diese andere Verpackung wird vom Hersteller angegeben, dass er es den Kunden leichter machen will, die Oatly-Haferdrinks auch im Kühlregal zu finden.
Dies ist irreführend, da der Drink suggeriert, er sei analog einer frischen Milch frischer in der Herstellung. Er wird bei gleichem Inhalt in einer zweiten, hochwertiger anmutenden Produktklasse angeboten.
Zudem ist es noch in anderer Hinsicht ärgerlich: Oatly wirbt mit einem optimierten, klimaschonenden Auftritt, was durch die zweite Produktklasse konterkariert wird. Eine komplette Kühlkette bedingt einen wesentlich erhöhten Energie- und Ressourcenaufwand durch doppelte Bereitstellung von Packmaterial über Lagerstellplätzen und Logistik bis hin zu einer Kühlung eines eigentlich UHT-erhitzten Produkts. Ich als Kunde werde dadurch bewusst getäuscht.

Verbraucher aus Freiburg vom 27.05.2020

 

Einschätzung der Verbraucherzentrale

Darum geht’s:

Der Anbieter Oatly bietet zwei Varianten eines Haferdrinks an. Die Variante „Oatly Hafer Calcium“ wird ungekühlt angeboten und ist mehrere Monate haltbar. Die im Kühlregal angebotene Variante „Oatly Hafer deluxe“ ist etwa vier Wochen haltbar. Sie enthält auf der Verpackungsseite außerdem den Kühlhinweis „Kühlware, bei max. +8°C aufbewahren“. Beide Varianten werden in üblichen Getränkekartons angeboten. Die Zutaten sind weitgehend identisch, allerdings enthält das „deluxe“-Produkt zusätzlich den Zusatzstoff Säureregulator. Bezogen auf die Nährwerte gibt es einen Unterschied im Fettgehalt; der Calciumgehalt ist gleich.
Beide Varianten werben mit dem „Climate footprint“. Der CO2-Fußabdruck bei „Oatly Hafer Calcium“ ist mit 0,29 Kilogramm CO2 pro Kilogramm Getränk angegeben und damit im Vergleich zu 0,33 Kilogramm bei der gekühlten Variante niedriger.
Auf den Verpackungen gibt es keine Hinweise auf unterschiedliche Herstellungsverfahren, die einen Qualitätsunterschied erklären könnten.

Das ist geregelt:

Informationen über Lebensmittel dürfen nicht täuschen, beispielsweise über die Eigenschaften. Das ist ein wesentlicher Grundsatz in der EU-Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV).

So sieht’s die Verbraucherzentrale:

Der Zusatz „deluxe“ im Produktnamen lässt vermuten, es handele sich im Vergleich zum ungekühlten Getränk um eine gehobene Qualität. Auf den nahezu identisch aufgemachten Varianten des „Haferdrinks“ finden Verbraucher jedoch keine Angaben, ob und wodurch sich diese unterscheiden. Die „deluxe“-Variante scheint auch Nachteile zu haben: Sie hat einen weiteren Zusatzstoff und eine ungünstigere CO2-Bilanz.

Fazit:

Der Hersteller sollte den Hinweis „deluxe“, der auf eine gehobene Qualität hinweist, entfernen.

Stellungnahme der Oatly Germany GmbH, Berlin

Kurzfassung:

Um Milchtrinkern den Umstieg auf pflanzliche Alternativen zu erleichtern, bieten wir auch im Kühlregal Haferdrinks an. Diese Drinks unterscheiden sich in ihrer Rezeptur und ihrer Verpackung von den ungekühlten Haferdrinks. Die Haltbarkeit ist aufgrund der nachhaltigeren Verpackung kürzer, weshalb unsere Haferdrinks gekühlt sind und zeitnah konsumiert werden müssen.

Ergebnis

Die Verbraucherzentrale hat im Juli 2020 festgestellt, dass der Anbieter auf oatly.com den ökologischen Fußabdruck mit 0,69 Kilogramm CO2 pro Kilogramm für den gekühlten „Haferdrink deluxe“ angibt. Der Wert für das ungekühlte Getränk liegt unverändert bei 0,29 Kilogramm CO2 pro Kilogramm.

Hinweis: Der Text zu dieser Produktmeldung ist entweder veraltet oder entspricht nicht mehr den Kriterien von Lebensmittelklarheit.