Das ärgert beim Einkauf:

Schwartau Ich bin ein Bienenhelfer Erdbeere-Kirsche

Hinweis: Der Text zu dieser Produktmeldung ist entweder veraltet oder entspricht nicht mehr den Kriterien von Lebensmittelklarheit.

Fünf Cent pro verkauftem Glas „Bienenhelfer Erdbeere-Kirsche“ spendet der Hersteller für den Ausbau von Streuobstwiesen. Gleichzeitig spart er allerdings am Fruchtgehalt.
getaeuscht

Die Aufmachung der Konfitüre „Bienenhelfer Erdbeere-Kirsche“ stellt den Schutz der Bienen heraus. Pro verkauftem Glas Bienenhelfer-Konfitüre sollen nach Herstellerangaben fünf Cent in ein Projekt für den Ausbau von Streuobstwiesen fließen. Dass der Fruchtgehalt der Bienenhelfer-Variante geringer ist als bei der klassischen Schwartau Extra-Konfitüre im vergleichbaren Glas, damit rechnen Verbraucher bei der Entscheidung am Verkaufsregal nicht.
Der Hersteller sollte nicht seine eigene Spende für Naturprojekte herausstellen, wenn er gleichzeitig gegenüber vergleichbaren Produkten beim Fruchtanteil spart.

Der euphemistische Name "Bienenhelfer" appelliert an das Umweltbewusstsein der Kunden, […]. Ich habe auch nichts an dem zu unterstützenden Projekt auszusetzen, dass pro 340g-Glas "Bienenhelfer" mit 5 Cent von Schwartau unterstützt wird.
Als Kundin ging ich davon aus, dass das einzige "Opfer" das ich erbringen muss, die Wahl dieser speziellen Sorte (Erdbeer-Kirsch) sei, selbstverständlich ohne Einbußen bzgl. der Qualität. Die Message, die Schwartau aus meiner Sicht vermittelte ist "Kaufen Sie unseren Bienenhelfer und WIR unterstützen das Bienen-Projekt mit 5 Cent pro Glas." Die Realität sieht jedoch anders aus, denn die 5 Cent pro Glas, holt Schwartau einfach durch Herabsetzen des Fruchtgehalts um 5 % auf 45 % wieder rein. Da Früchte den teuersten Bestandteil einer Konfitüre ausmachen, würde es mich nicht wundern, wenn die eigentliche Ersparnis sogar mehr als 5 Cent pro Glas beträgt. Als Referenz diente die normale Schwartau Extra Konfitüre Erdbeere oder Kirsche, die in der Regel aus 50 g Früchten je 100 g hergestellt wird: [Anbieter-Links entfernt]
[…] Den Einsatz emotionaler Werbung für den guten Zweck kann man grundsätzlich als kritisch, aber teils "notwendig" betrachten, wichtig ist eine gewisse Verhältnismäßigkeit und Seriosität. Letztere muss Schwartau leider einbüßen, da dem Kunden mit dem Bienenhelfer, ein schlechteres Produkt unter dem Deckmantel des guten Zwecks angedreht wird, indem der Fruchtgehalt von gewöhnlichen 50 % auf 45 % reduziert wird. Die eigentliche Message die Schwartau sendet lautet also eher "Wenn Sie den Bienen helfen wollen, müssen Sie eine schlechtere Qualität hinnehmen".
Auch wenn nun tatsächlich mehr Streuobstwiesen angelegt werden, komme ich mir als Kundin auf gut Deutsch verarscht vor. Schwartau verschweigt, dass ich zum Wohle der Bienen ein vergleichsweise schlechteres Produkt erhalte.

Verbraucherin aus Düsseldorf vom 08.05.2020

Einschätzung der Verbraucherzentrale

Darum geht’s:

Schwartau bietet neben der klassischen Konfitüre extra eine Variante mit dem Namenszusatz „Ich bin ein BIENENHELFER“ an. Auf der Rückseite des Glases steht: „Vielen Dank. Mit dem Kauf dieses Produktes hilfst du uns 150.000 m2 bienenfreundliche Streuobstwiesen anzulegen. Wie genau wir das machen, erfährst du hier: bee-careful.de\bienenhelfer“. Die Website informiert über das Projekt und weist darauf hin, dass Schwartau von jedem verkauften Glas fünf Cent zugunsten des Projektes spendet.
Der Fruchtgehalt der „Bienenhelfer Erdbeere-Kirsche“ Konfitüre extra beträgt 45 Gramm pro 100 Gramm. Schwartau bietet Konfitüre extra mit Erdbeere, Sauerkirsche oder Aprikose mit jeweils 50 Gramm Frucht pro 100 Gramm an.

Das ist geregelt:

Informationen über Lebensmittel dürfen nicht täuschen, beispielsweise über die Eigenschaften. Das ist ein wesentlicher Grundsatz in der EU-Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV).
Eine „Konfitüre extra“ aus Früchten wie Kirsche, Erdbeere oder Aprikose enthält nach der Konfitüren-Verordnung mindestens 45 Prozent Frucht.

So sieht’s die Verbraucherzentrale:

Viele Verbraucher möchten sich für den Umweltschutz und den Erhalt natürlicher Lebensräume einsetzen. Das Werbeversprechen mit dem Kauf der Konfitüre „Bienenhelfer Erdbeere-Kirsche“ den Ausbau von bienenfreundlichen Streuobstwiesen zu unterstützen, kann daher verkaufsfördernd sein. Stellen Verbraucher allerdings fest, dass das „Bienenhelfer Angebot“ mit 45 Prozent Frucht weniger als die vergleichbaren Schwartau Extra Konfitüren wie Erdbeere, Sauerkirsche oder Aprikose mit 50 Prozent Frucht enthalten, sind sie nachvollziehbar verärgert. Es entsteht der Eindruck, dass der Kunde das Engagement des Herstellers für die Bienen mit einem Einsparen an Fruchtanteil bezahlt. Bei nahezu identischer Aufmachung sollte der Fruchtanteil auch bei der Variante „Bienenhelfer Erdbeere Kirsche“ gleich hoch sein.

Fazit:

Der Hersteller sollte nicht seine eigene Spende für Naturprojekte herausstellen, wenn er gleichzeitig gegenüber vergleichbaren Produkten beim Fruchtanteil spart.

Stellungnahme der SCHWARTAUER WERKE GmbH & Co. KGaA, Bad Schwartau

Kurzfassung:

Für die Spende zum Bienenwohl fordern die Schwartauer Werke keinen Aufpreis von ihren Verbrauchern. Auch bieten wir mit dem Bienenhelfer keine mindere Produktqualität an. Durchschnittlich enthalten die Konfitüren von Schwartau Extra 46 % Frucht. Der Bienenhelfer liegt mit 45 % somit klar im Mittel unserer Extra Konfitüren.

Hinweis: Der Text zu dieser Produktmeldung ist entweder veraltet oder entspricht nicht mehr den Kriterien von Lebensmittelklarheit.