Das ärgert beim Einkauf:

Unklare Werbung mit „original schwäbisch“ auf Bandnudeln von Edeka

Die Werbung mit „original schwäbisch“ wirft Zweifel auf, wenn die Zutaten aus der EU stammen und lediglich eine besondere Herstellung der Bandnudeln beschrieben wird.
getaeuscht

Die Edeka Zentrale mit Sitz in Hamburg nennt ihr Produkt „Schwäbische Bandnudeln“ und lobt es als „original schwäbisch“ aus. Die Herkunft der Zutaten ist mit „aus der EU“ gekennzeichnet. Insgesamt bleibt unklar, worauf sich Name und Hinweis „original schwäbisch“ beziehen. Die Herkunft der Nudeln und der Zutaten sollte transparent sein.
Edeka hat eine Umstellung der Etiketten zum Ende des Jahres 2024 angekündigt. Danach soll sowohl auf dem angehängten Etikett als auch auf der Verpackung die Herkunft der Primärzutaten erkennbar sein.

Ich bin verärgert über die Edeka „Schwäbischen Bandnudeln“, die keinerlei Herkunftsangabe (Anmerkung der Redaktion: Auf der Rückseite steht unterhalb der Zutaten der Hinweis „Zutaten aus der EU“) haben.
Verbraucher aus Berlin vom 02.01.2024

Einschätzung der Verbraucherzentrale

Der Produktname und die Werbung stellen die Nudeln als „original schwäbisch“ dar. Insgesamt bleibt unklar, was genau an den Nudeln schwäbisch sein soll. 

Darum geht’s:

Die Edeka Zentrale bezeichnet die Bandnudeln auf der Schauseite als schwäbisch. Zur Herkunft der beiden Zutaten Hartweizengrieß und Vollei steht unterhalb der Zutatenliste der Rückseite der Hinweis „Die Zutaten stammen aus der EU“. Als Produkt verantwortliche Firma ist die Edeka Zentrale in Hamburg angegeben.
Ein Fließtext auf der Rückseite beschreibt die Nudeln als “Original Schwäbische Bandnudeln gewalzt und schmal“ und mit „Für diese original schwäbischen Bandnudeln werden nur ausgesuchte Zutaten verwendet: goldgelber Hartweizen aus ausgesuchten Anbaugebieten und stets frische Eier aus Bodenhaltung.“ sowie „Wie früher wird der frische Nudelteig mehrfach vorsichtig ausgewalzt, bevor er schonend in Streifen geschnitten wird.“ 

Das ist geregelt: 

Informationen über Lebensmittel dürfen nicht täuschen, unter anderem über das Ursprungsland oder den Herkunftsort. Weiterhin müssen Informationen über Lebensmittel zutreffend, klar und für die Verbraucher:innen leicht verständlich sein. Das fordert die EU-Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV).
Ist das Ursprungsland oder der Herkunftsort auf einem Lebensmittel angegeben, die primären Zutaten stammen aber nicht daher, so ist ein Hinweis zum Ursprungsland oder Herkunftsort der primären Zutaten anzugeben. 
Die Durchführungsverordnung zu Herkunftsangaben der LMIV gibt vor, dass das Ursprungsland oder der Herkunftsort als „EU“, „Nicht-EU“, „EU und Nicht-EU“ oder ein bestimmtes geographisches Gebiet wie ein konkretes Land anzugeben ist. 
Die Angabe des Ursprungslands oder Herkunftsorts der primären Zutat oder Zutaten muss im selben Sichtfeld wie die Angabe des Herkunftsortes des Lebensmittels stehen und mindestens 75 Prozent% der x-Höhe der Angabe des Ursprungslands oder des Herkunftsorts des Lebensmittels betragen.   
Nach den Leitsätzen für Teigwaren sind geographische Angaben in der Regel echte Herkunftsangaben. Sie können aber auch nur Hinweise auf eine bestimmte Zusammensetzung und Herstellungsweise sein. In Verbindung mit Worten wie „Original“ oder „Echt“ weisen geographische Bezeichnungen in jedem Fall auf die Herkunft hin.

So sieht’s die Verbraucherzentrale:

Für Verbraucher:innen ist die Kennzeichnung unklar und ärgerlich: Einerseits beschreibt Edeka die Nudeln als „original schwäbisch“, andererseits beschriebt die Firma auf der Verpackung nur ein bestimmtes Herstellungsverfahren und keine Region. Die Zutaten stammen laut Kennzeichnung aus der EU, wobei dieser Hinweis in unmittelbarem Zusammenhang mit der Angabe „schwäbisch“ stehen müsste und in größerer Schrift.
Weiterhin ist Lebensmittelklarheit aufgefallen, dass die Kennzeichnung auf der Rückseite des durchsichtigen Beutels nur schwer zu entziffern ist, da eine Hintergrundfarbe als Kontrast zur braunen Schrift fehlt.

Fazit:

Edeka sollte transparent über die Herkunft der Nudeln und der Zutaten informieren.

Stellungnahme der Edeka Zentrale AG & Co. KG, Hamburg

Auf das Schreiben von Lebensmittelklarheit vom 02.02.2024 hat die Firma keine Stellungnahme zur Verbraucherkritik geschickt.

Ergebnis

Edeka hat eine Umstellung der Etiketten zum Ende des Jahres 2024 angekündigt. Danach soll sowohl auf dem angehängten Etikett als auch auf der Verpackung die Herkunft der Primärzutaten erkennbar sein. 
Fotos liegen der Reaktion bisher nicht vor.