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Bergkäse aus Rohmilch

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Bergkäse aus Rohmilch

Frage

Ich habe einen Bergkäse gekauft. Laut Verpackung beinhaltet er nur „Milch“, was im Allgemeinen pasteurisierte Milch meint, da sonst ja explizit Rohmilch vermerkt sein müsste. Nun bin ich – nach dem Essen des Käses wohlgemerkt – zufällig auf die Seite des Käseproduzenten gelangt und lese dort, dass dieser Bergkäse aus Rohmilch besteht. So eine fehlerhafte Kennzeichnung, die absolut täuschend ist, gehört meines Erachtens abgemahnt, immerhin geht es um die Gesundheit von meinem Kind und mir und betrifft jede Schwangere.

Antwort

Da Bergkäse bei der Herstellung erhitzt wird, darf der Hinweis „mit Rohmilch hergestellt“ fehlen, auch wenn der Hersteller ursprünglich Rohmilch verwendet hat. Allerdings wird vereinzelt auch die Meinung vertreten, dass der Hinweis “mit Rohmilch hergestellt” aus Gründen des Verbraucherschutzes trotzdem auf dem Produkt stehen sollte.

Die Vorschrift zur Kennzeichnung “mit Rohmilch hergestellt” ist sowohl in einer EU-Verordnung als auch in der deutschen Tierischen Lebensmittel-Hygieneverordnung festgelegt. Sie gilt sowohl für verpackte als auch für lose angebotene Lebensmittel. Den Verordnungen zufolge muss der Hinweis auf Lebensmitteln stehen, die bei der Herstellung keiner Wärmebehandlung über 40 Grad oder physikalischer oder chemischer Behandlung unterzogen wurden. 

Abgesehen von den nicht eingehaltenen lebensmittelrechtlichen Vorschriften ist das Risiko für Schwangere beim Verzehr von Rohmilchkäse nicht immer gleich groß. Das sogenannte „Brennen“ des Käsebruchs bei maximal 55 Grad Celsius und die lange Reifedauer verschiedener Hartkäse führen zu einem Absterben der Mikroorganismen, sodass Hartkäse für Schwangere als unbedenklich eingestuft werden. Anders bei Weichkäse: Da der Käsebruch nicht gebrannt, sondern nur leicht gepresst wird und die Reifezeit vergleichsweise kurz ist, können Krankheitserreger hier eher überleben. Der Hinweis „Mit Rohmilch hergestellt darf hier nicht fehlen. 

Hinweis: Unsere Kurzmeldungen geben grundsätzlich den Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder. Sie werden in der Regel nicht aktualisiert.

Der leichtsprachliche Text wurde übersetzt von:
Isabella von Luxburg,
luxburg@leichtzulesen.org,
www.leichtzulesen.org
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Der Text wurde geprüft durch die Prüflesegruppe:
Menschen mit Lernschwierigkeiten Zentrum Leichte Sprache Allgäu,
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Thomas
19.05.2019 - 20:57

Es ist wohl so, dass einige Käse immer aus Rohmilch gemacht werden müssen, dazu gehören Emmentaler Bergkäse Appenzeller. Eine Kennzeichnung darf hier entfallen.

Redaktion Lebensmittelklarheit
29.05.2019 - 14:46

Der Hinweis „mit Rohmilch hergestellt“ ist verpflichtend auf Lebensmitteln, „die ohne Wärmebehandlung mit Temperaturen von mehr als 40 °C oder eine Behandlung mit ähnlicher Wirkung aus Rohmilch oder unter Verwendung von Rohmilch hergestellt worden sind“. Es ist keine Ausnahme vorgesehen.

Für bestimmte Käsesorten, vor allem für Hartkäse, wird zwar Rohmilch als Zutat verwendet, beim anschließenden „Brennen des Bruchs“ liegen die Temperaturen aber deutlich über 40°C. Das kann der der Grund dafür sein, dass einige Hersteller auf ihrem Käse nicht auf die Verwendung von Rohmilch hinweisen.

Nach Rücksprache mit der amtlichen Lebensmittelüberwachung reicht das Brennen des Bruchs jedoch als Erhitzungsverfahren nicht aus. Zudem müsse das Erhitzungsverfahren bei der Milch erfolgen, nicht erst bei der anschließenden Käseherstellung.

Somit ist der Rohmilch-Hinweis auch für Hartkäsesorten wie „Allgäuer Emmentaler“ und „Allgäuer Bergkäse“ verpflichtend.

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