Lecithin aus Ei oder aus Sonnenblumen?

Frage

Mein Sohn hat eine Ei- und Sonnenblumenallergie. Wie kann ich herausfinden, ob das Lecithin aus Ei oder Sonnenblumenöl gewonnen wurde? 
Verbraucherin aus Rheinland-Pfalz vom 10.11.2024 

Antwort

Verwendet der Anbieter Lecithin aus Ei oder Soja, so muss er dies in der Zutatenliste hervorheben, zum Beispiel Lecithin (EI). Sonnenblumenöl hingegen zählt nicht zu den kennzeichnungspflichtigen Allergenen. Hier genügt die Kennzeichnung „Lecithin“.

Der Emulgator Lecithin wird hauptsächlich aus Sojabohnen, Rapssamen und Sonnenblumenkernen hergestellt. Dazu werden die Saaten gereinigt, getrocknet und extrahiert. Dabei entsteht ein pflanzliches Rohöl, aus dem das Lecithin gewonnen wird. Eine Herstellung aus Eiern ist ebenfalls möglich. 

Eier und Soja zählen zu den kennzeichnungspflichtigen Allergenen. Anbieter müssen daher auch bei Zusatzstoffen wie Lecithin kennzeichnen, wenn diese aus Ei oder Soja hergestellt wurden. Die Kennzeichnung könnte beispielsweise lauten: "Lecithin (EI)" oder "Lecithin (enthält EI)". Vergleichbar sieht eine Kennzeichnung aus, wenn das Lecithin aus Sojabohnen gewonnen wurde, denn auch Soja zählt zu den kennzeichnungspflichtigen Allergenen. 

Produkte aus Sonnenblumen und Raps zählen hingegen nicht zu den kennzeichnungspflichtigen Allergenen. Hier ist eine entsprechende Kennzeichnung nicht erforderlich. Es würde also genügen, wenn der Hersteller "Lecithin" auf die Verpackung druckt. Sie erfahren in diesem Fall nicht, ob das Lecithin beispielsweise aus Raps- oder aus Sonnenblumensaaten gewonnen wurde. 

Auch wenn der Hersteller eine Mischung aus Sonnenblumen- und Sojalecithin verwendet hat, würde die Kennzeichnung "Lecithin (SOJA)" genügen. Es ist also leider nicht möglich, Lecithin aus Sonnenblumenöl zu erkennen.