Warum hat modifizierte Stärke keine E-Nummer?

Frage: 

Weshalb ist modifizierte Stärke von der Deklarationspflicht mit E-Nummer, genauer Bezeichnung und Klassennamen nicht betroffen? Warum reicht die Bezeichnung modifizierte Stärke? Soweit ich weiß, handelt es sich um einen Zusatzstoff. 

Antwort

Es ist richtig, dass es sich bei modifizierter Stärke um einen Zusatzstoff handelt – genauer gesagt um eine Gruppe oder Funktionsklasse von Zusatzstoffen. Sie werden beispielsweise als Verdickungsmittel eingesetzt. Eine Ausnahmeregel in der Lebensmittelinformationsverordnung erlaubt es, die allgemeine Bezeichnung „modifizierte Stärke“ ohne Nennung der E-Nummer zu verwenden. 

Modifizierte Stärken werden in der Lebensmittelindustrie überwiegend als Verdickungsmittel, teilweise auch als Geliermittel oder Füllstoff eingesetzt.

Im Gegensatz zu normaler Stärke wird der Zusatzstoff „modifizierte Stärke“ chemisch verändert, also „modifiziert“. Modifizierte Stärke ist stabiler als natürliche oder physikalisch bearbeitete Stärke. Dadurch behalten Lebensmittel beispielsweise auch beim Erhitzen ihre Konsistenz. 

Im Gegensatz zu anderen Zusatzstoffen reicht die Angabe der Funktionsklasse „modifizierte Stärke“ im Zutatenverzeichnis aus. Die genaue Bezeichnung, beispielsweise „oxidierte Stärke“ oder „acetylierte Stärke“ oder die entsprechende E-Nummer E1404 beziehungsweise E1420 ist nicht erforderlich. Diese Ausnahme für modifizierte Stärken ist in der Lebensmittelinformationsverordnung ausdrücklich festgelegt. 

Da es sich bei den modifizierten Stärken um eine eigene Funktionsklasse handelt, brauchen Anbieter auch keine weitere Funktionsklasse anzugeben.