Das ärgert beim Einkauf:

Erfahrungsbericht mit Heilungsversprechen

Influencerin wirbt als vermeintliche „Hashimoto-Expertin“ maßlos übertrieben und krankheitsbezogen für Aloe vera Saft.
getaeuscht

Die Werbung für Aloe vera Saft der vermeintlichen „Hashimoto Expertin“ ist krankheitsbezogen und für Lebensmittel verboten. 
Die Nutzerin sollte Beiträge mit krankheitsbezogener Werbung für Aloe vera Saft entfernen.

Sind diese Werbeaussagen zu Aloe Vera von Santa Verde in dem Video von Vanessa Blumhagen auf instagram erlaubt?
Ich finde einiges, was hier beworben wird, fragwürdig.
Verbraucher aus Marburg vom 20.07.2024
 

Einschätzung der Verbraucherzentrale

Aloe vera Saft als Therapie für die Autoimmunerkrankung Hashimoto zu bewerben, ist krankheitsbezogen und nicht zulässig, denn einzelne Lebensmittel – in diesem Fall Aloe Vera Saft – können keine Krankheiten heilen. 

Darum geht’s:

Mit dem Namen „hashimoto-deutschland“ veröffentlicht „Vanessa Blumhagen“ als „Hashimoto-Expertin und Spiegel Bestsellerautorin“ Beiträge auf Instagram. Die Anzahl der Follower beläuft sich Juli 2024 auf 48.900.
Im Video „Hashimoto & Schub“ erklärt sie unter anderem: 
•    „Maßnahmen gegen die Dauer-Entzündung der Schilddrüse“
•    „Entzündungshemmende Mikronährstoffe wie Zink, Omega3, Selen einnehmen“
•    „Täglich 50 ml Aloe Vera Saft trinken“
•    „Eine Studie ergab, dass reiner Bio Aloe vera Saft die TPO Antikörper senkt und gleichzeitg die Schilddrüsenfunktion verbessert. Zusätzlich entgiftet Aloe vera Saft, wirkt antientzündlich im ganzen Körper, verbessert die Mikro- und Makronährstoff-Aufnahme im Darm, hilft gegen Reizdarm und stärkt unser Darmmikrobiom.“
•    „In Drogerien und im Internet bekommt man meistens Aloe Vera Saft, der aus gefriergetrocknetem Blattgel gemacht und mit Wasser und Vitamin C aufgefüllt wurde. Das ist wirkungslos. Ich nehme seit 24 Jahren den „aloepur“ von Santa Verde […] Besser geht es nicht.“
Mit einem Rabattcode können Nutzer:innen den beworbenen Aloe Vera Saft über den Link santaverde.de bestellen. 

Das ist geregelt: 

Nach der Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV) dürfen Informationen über Lebensmittel keine Eigenschaften zur Vorbeugung oder Heilung einer menschlichen Krankheit versprechen.
Auch für die Werbung in sozialen Medien gelten diese Rechtsvorschriften.

So sieht’s die Verbraucherzentrale:

Als vermeintliche „Hashimoto Expertin & Spiegel-Bestsellerautorin“ spielt die Autorin Vanessa Blumhagen mit dem Vertrauen der Menschen, die von der Erkrankung betroffen sind. Sie verbreitet Hoffnung auf Heilung, die in keiner Weise zu erwarten ist. Das ist unseriös.  

Fazit:

Die Nutzerin sollte Beiträge mit krankheitsbezogener Werbung für Aloe vera Saft entfernen.

Stellungnahme Vanessa Blumhagen, Hamburg

Auf das Schreiben von Lebensmittelklarheit vom 30.07.2024 liegt keine Antwort vor.

Ergebnis

Lebensmittelklarheit wird die zuständige Lebensmittelüberwachung informieren.