Das ärgert beim Einkauf:

Vermeintliche Erfahrungen mit „Hair Intense Kapseln“ von Orthomol

Werbung für „Haar intensiv Kapseln“ verspricht positive Effekte auf die Haare und lässt im Unklaren, worauf die mögliche positive Wirkung tatsächlich beruhen soll.
getaeuscht

In ihrem Instagram-Beitrag wirbt die Influencerin Petra Dieners für Produkte der Firma Orthomol. In ihrem Video erklärt sie: „Die Orthomol Hair Intense Kapseln unterstützen mein Haar.“ Es folgt ein Hinweis auf Hirse als Bestandteil der Kapseln, jedoch keine konkrete Aussage in Verbindung mit Haaren. Durch die Namen „Hair Intense“ und die vagen Formulierungen wird ein positiver Effekt auf die Haare vermittelt.  Es fehlt eine Angabe zur konkreten Wirkung und welche Zutat diese erzielt.
Die Instagram-Nutzerin sollte die unklare Produktwerbung entfernen.

Die Influencerin Petra Dieners wirbt für das Produkt Orthomol Hair Intense Kapseln, die das Haar unterstützen sollen. Es wird aber nicht angegeben, welche Wirkstoffe das bewirken sollen.
Verbraucherin aus Lübeck vom 21.10.2024

Einschätzung der Verbraucherzentrale

Nebulös und unseriös: Der Beitrag vermittelt einen besonderen Effekt der „Hair Intense Kapseln“ auf die Haare. Es gibt jedoch keine konkrete Information, welche Wirkung zu erwarten ist und welche Substanz dafür verantwortlich sein soll.  

Darum geht’s:

Auf Instagram veröffentlicht die Nutzerin „petradieners“ einen Post, in dem als Co-Autor der Account von „orthomol_dermadore“ erscheint. Auf ihrem eigenen Instagram-Profil ist Petra Dieners als Unternehmerin erkennbar. In Ihrem Shop vertreibt sie keine Lebensmittel. Die Firma Orthomol verkauft Nahrungsergänzungsmittel. 
In ihrem Beitrag stehen folgende Aussagen:
•    „Für Haut und Haare tue ich auch etwas von innen. Der Orthomol Beauty Drink gehört bei mir zum Frühstück dazu.“
•    „Die Orthomol Hair Intense Kapseln unterstützen mein Haar und gehören zu meiner Morgenroutine.“
•    „Das patentierte KeraLiacin®, das einen besonderen Hirse-Extrakt enthält, wird übrigens in Frankreich […] produziert.“
Durch den Namen des Produktes und den Aussagen vermittelt der Beitrag einen positiven Effekt der Orthomol-Produkte auf die Haare ohne jedoch eine konkrete Substanz und deren Wirkung zu benennen. 

Das ist geregelt: 

Nach der Health-Claims-Verordnung dürfen Unternehmen nur mit gesundheitsbezogenen Aussagen werben, wenn diese wissenschaftlich nachgewiesen, von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit geprüft und von der EU-Kommission zugelassen sind. 
Mit allgemeinen nichtspezifischen Aussagen dürfen Firmen nur werben, wenn sie eine spezielle, zugelassene gesundheitsbezogene Angabe ergänzen.

So sieht’s die Verbraucherzentrale:

Durch die persönliche Ansprache und die vagen Formulierungen wird im Beitrag ein positives Bild für „Hair Intense Kapseln“ vermittelt. Dabei bleibt unklar, was mit „Haarintensiv“ gemeint ist und worauf der positive Effekt für die Haare beruht. Genau das müssten Verbraucher:innen aber erfahren. Die Influencerin müsste allgemeine Aussagen durch zugelassene Angaben konkretisieren und erklären, auf welche enthaltene Substanz sie sich beziehen.
Zusätzlich ist der Fachredaktion von Lebensmittelklarheit aufgefallen, dass der Beitrag nicht eindeutig und gut sichtbar als Werbung gekennzeichnet ist. 

Fazit:

Die Instagram-Nutzerin sollte die unklare Produktwerbung entfernen.

Stellungnahme von Petra Dieners, Düsseldorf

Auf das Schreiben von Lebensmittelklarheit vom 31.10.2024 liegt keine Antwort vor.