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Wie erkenne ich echte Garnelen?

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Wie erkenne ich echte Garnelen?

Frage

Ich habe „Garnelen“ an der Fischtheke in meinem Supermarkt gekauft. Das Fleisch ist hart und geschmacklos, kein Fischgeruch. Es könnte auch aus Soja stammen. Wie erkenne ich echte Garnelen? 

Antwort    

An einer Fischtheke werden Sie vermutlich kein vegetarisches oder veganes Garnelen-Ersatzprodukt aus Soja erhalten. Bei dem von Ihnen geschilderten Produkt könnte es sich aber um Garnelen-Imitat aus Surimi handeln, einer Masse aus zerkleinertem Fisch- oder Krebsmuskelfleisch. Anbieter müssen ein solches Imitat kennzeichnen, um Verbraucher:innen nicht zu täuschen. Wenn Sie an der Fischtheke ausdrücklich Garnelen verlangen, darf Ihnen die Verkäuferin oder der Verkäufer kein Imitat verkaufen. Surimi-Produkte erkennen Sie an der weißen Farbe, einer sehr gleichmäßigen Struktur und einem neutralen, oft leicht süßlichen Geschmack. 

Bei Surimi handelt es sich um zerkleinertes Fisch- oder Krebsmuskelfleisch. Das Fleisch wird gewaschen und ausgepresst, es entsteht eine weiße, pastöse und geschmacksneutrale Masse. Dieser Mischung werden Zusatzstoffe wie Polyphosphate, Sorbit, Sorbinsäure und zum Teil weitere Zutaten wie Soja- oder Hühnereiweiß sowie Aromen zugegeben. Meist wird die Oberfläche mit Paprikaextrakt gefärbt. Zum Teil wird das Surimi zu täuschend echt aussehenden Krustentieren wie Krabben oder Hummerschwänzen geformt.

Es gibt zwar auch vegane Garnelen-Ersatzprodukte aus Soja oder anderen pflanzlichen Rohstoffen. Dass diese an einer Fischtheke verkauft werden, ist aus Sicht von Lebensmittelklarheit aber unwahrscheinlich.

Bei verpackten Lebensmitteln ist klar geregelt, dass Imitate nicht als Garnelen gekennzeichnet werden dürfen. Eine korrekte Bezeichnung würde stattdessen zum Beispiel lauten: „Surimi, Garnelen-Imitat aus Fischmuskeleiweiß geformt“

Bei unverpackt angebotener Ware sowie in der Gastronomie ist die Angabe der Bezeichnung nicht verpflichtend und daher nicht immer vorhanden. Allerdings dürfen die Angaben nicht täuschen. Anbieter dürfen Surimi nicht einfach als Garnelen verkaufen. Generell müssen sie auf die Verwendung von Surimi hinweisen, wenn andernfalls eine Täuschung möglich wäre. Dies wäre beispielsweise auch der Fall, wenn Sie einen „Meeresfrüchtesalat“ ohne Hinweis kaufen, der Surimi enthält. 

Leider kommt es an Fischtheken immer wieder zu täuschenden Kennzeichnungen: Das Chemische und Veterinäruntersuchungamt Stuttgart hat im Jahr 2014 beispielsweise eine Reihe von Produkten mit der Auslobung „Meeresfrüchte“ untersucht und festgestellt: Bei rund der Hälfte der Proben an Fischtheken oder in der Gastronomie fehlte der Hinweis auf die Verwendung des Imitats. Systematischere oder aktuellere Untersuchungen dazu sind uns nicht bekannt.   

Wenn Sie Garnelen oder Meeresfrüchte an der Fischtheke oder im Restaurant kaufen, achten Sie auf die Angaben auf den Schildern und verlangen Sie ausdrücklich Garnelen oder Meeresfrüchte. Bei Verdacht auf ein Imitat können Sie die Lebensmittelüberwachung informieren. Eine sehr gleichmäßige Farbe und Form sowie ein Fehlen der Faserstruktur können darauf hinweisen, dass es sich nicht um echte Garnelen, sondern um Surimi handelt.   
 

Hinweis: Unsere Kurzmeldungen geben grundsätzlich den Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder. Sie werden in der Regel nicht aktualisiert.

Der leichtsprachliche Text wurde übersetzt von:
Isabella von Luxburg,
luxburg@leichtzulesen.org,
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Der Text wurde geprüft durch die Prüflesegruppe:
Menschen mit Lernschwierigkeiten Zentrum Leichte Sprache Allgäu,
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Durchschnitt: 3.1 (7 Stimmen)
Manfred Kuhn
24.08.2023 - 15:24

Die Informationen waren sehr gut und ausreichend 😊

DirkNB
24.08.2023 - 13:43

Vielleicht waren die Garnelen auch einfach nur übergart. Hart und geschmacklos würde dann auch wunderbar zutreffen.

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