Das ärgert beim Einkauf:

Käse aus Bayern, Beispiel Schnittkäse mit Paprika

Hinweis: Der Text zu dieser Produktmeldung ist entweder veraltet oder entspricht nicht mehr den Kriterien von Lebensmittelklarheit.

Anbieter wirbt mit Herkunft aus Bayern, doch weitere Angaben weisen auf Nordrhein-Westfalen hin.
getaeuscht

Durch den prominenten Schriftzug „aus Bayern“ vermittelt die Aufmachung der Käseverpackung ein regionales Produkt. Andererseits weisen weitere Angaben wie die Adresse des Produktverantwortlichen und das Bundeslandkürzel „NW“ im Identitätskennzeichen auf  Nordrhein-Westfalen hin. Um Missverständnisse über die Herkunft zu vermeiden, sollte der Hersteller diesen vermeintlichen Widerspruch auflösen.

Der Butterkäse hat die Veterinärnummer: DE NW 40112 EG und ist von folgendem Hersteller: Baackes & Heimes, Eintrachtstraße 43, 41751 Viersen. Mit Bayern hat das alles nichts zu tun!
Verbraucher aus Anwalting vom 16.07.2019

Einschätzung der Verbraucherzentrale:

Darum geht’s:

Auf der Vorderseite der Käseverpackung ist unter dem Produktnamen „Schnittkäse mit Paprika“ der Schriftzug „aus Bayern“ zu lesen. Auf einem weiteren Aufkleber auf der Schauseite steht unter anderem eine Firmenadresse in Viersen (Nordrhein-Westfalen). Auf der Rückseite ist ein Identitätskennzeichen mit dem Kürzel NW für Nordrhein-Westfalen aufgedruckt.

 Das ist geregelt:

Informationen über Lebensmittel dürfen nicht täuschen, beispielsweise über die Herkunft. Das ist ein wesentlicher Grundsatz in der EU-Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV). Nach der Verordnung ist die Angabe des Herkunftsorts verpflichtend, falls ohne diese Angabe eine Irreführung der Verbraucher über den tatsächlichen Herkunftsort des Lebensmittels möglich wäre, insbesondere wenn die dem Lebensmittel beigefügten Informationen oder das Etikett insgesamt sonst den Eindruck erwecken würden, das Lebensmittel komme aus einem anderen Herkunftsort.
Das Identitätskennzeichen ist eine Pflichtkennzeichnung auf tierischen Lebensmitteln wie Käse. Mit diesem Zeichen kann die amtliche Lebensmittelüberwachung ermitteln, wo das Produkt zuletzt bearbeitet oder abgepackt wurde. Das Kennzeichen gibt keine Auskunft über die Herkunft der Zutaten für ein Lebensmittel.

So sieht’s die Verbraucherzentrale:

Verbraucher, die beim Einkauf Wert auf regionale Produkte legen, sind irritiert, wenn sie auf dem Etikett Hinweise auf abweichende Regionen finden. Die Schauseite der Käseverpackung lässt Käse aus Bayern erwarten, weitere Angaben weisen auf Nordrhein-Westfalen hin. Damit bleibt für Verbraucher unklar, wo der Käse tatsächlich erzeugt wird.

Fazit:

Um Missverständnisse zu vermeiden, sollte der Hersteller auf dem Etikett deutlich machen, woher der Käse stammt und wo er verpackt wurde.

Stellungnahme der FKS Frischkonzept Service GmbH, Viersen

Der von Ihnen genannte Artikel „Schnittkäse mit Paprika“ wird in Bayern hergestellt und in NRW nur verschnitten und in die Endverbraucherverpackung gepackt. Daher muss bei der Endverbraucherverpackung das Identitätskennzeichen aus NRW aufgebracht werden. Selbst wenn ein Käse in einem anderen Land hergestellt wird, so muss das Identitätskennzeichen vom zuletzt verarbeitenden Betrieb aufgebracht werden. Für die von uns vertriebenen Sorten Scheibenkäse liegt der Sitz des Abpackers in NRW.

Hinweis: Der Text zu dieser Produktmeldung ist entweder veraltet oder entspricht nicht mehr den Kriterien von Lebensmittelklarheit.